Maria Aufnahme in den Himmel C Lk 1,39-56

Maria  Aufnahme in den Himmel 2016

Einführung

Im 1. Korintherbrief heißt es: Nun aber ist Christus von den Toten auferweckt worden als der Erste der Entschlafenen. Wir wissen, dass die Auferstehung und die  Himmelfahrt Jesu eine Einladung für alle ist, die an ihn glauben. Die Heilige Maria ist die erste der Frauen, die den himmlischen Ruhm mit Leib und Seele erreichte. Gott nahm sie mit Leib und Seele in den Himmel auf, um sie mit der ewigen Glorie zu krönen.

Predigt

Wenn wir das Leben der Heiligen Maria anschauen, erkennen wir, dass sie sehr demütig war. Sie wusste, dass ihr diese Demut große Gnade bringen wird. Daher wurde sie letztlich auch erhoben in die himmlischen Gnaden.

Als sie vom Engel Gabriel die Nachricht bekam, dass sie die Mutter Gottes werden solle, sagte sie ihr JA nicht mit hochmütiger Selbstsicherheit. Maria sagte nicht: Das ist toll! Ich will die Mutter Gottes sein. Maria fragte stattdessen: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne? Daran erkennen wir die innere Einstellung Mariens als sehr demütig. Sie fühlte sich eigentlich nicht würdig für diese Aufgabe, die Gott für sie vorbereitet hatte. Der Engel aber munterte sie auf und meinte: Fürchte dich nicht, Maria, denn du hast bei Gott Gnade gefunden! Und Maria antwortete wieder in großer Demut: Ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe, wie du es gesagt hast.

Wenn ein Mensch zu Gott sagt: Ich will dein Diener sein, so ist das ein Zeichen für ein demütiges Herz. Wenn wir der Gottesmutter ähnlich werden wollen, so müssen wir ihre demütige Haltung annehmen. Das bedeutet für uns, bereit zu sein für eine Aufgabe, die Gott für uns vorgesehen hat.

Als später Maria schon Mutter Jesu war, wurde sie auch zur Dienerin des Josefs. Sie verstand auch gut, dass Josef diese Nachricht, dass sie Mutter des Herrn werden soll, nicht gleich annehmen konnte und sich eigentlich von ihr verabschieden wollte. Schließlich nahm er aber Maria bei sich auf und wurde zum Pflegevater für Jesus. Vieles hatte sie mit Josef zu bestehen – die Flucht nach Ägypten, das Zurückbleiben des 12jährigen Jesus im Tempel von Jerusalem, wo sie ihn drei Tage lang suchten und ihn schließlich fanden. Damals sagte Maria zu Jesus: Kind, wie konntest du uns das antun? Dein Vater und ich haben dich voll Angst gesucht. Jesus antwortete: Warum habt ihr mich gesucht? Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meinem Vater gehört? Maria machte Jesus keine Vorwürfe.

Manchmal macht Gott durch die Kinder auf Werte aufmerksam, die uns  Erwachsenen entglitten sind.  Wenn ein Mensch denkt, dass er durch die Kinder nichts Vernünftiges erfahren kann,  ist das immer auch ein Zeichen menschlichen Hochmuts.  Maria verstand es,  ihrem 12-jährigen Sohn zuzuhören und hielt es nicht für den Verlust ihrer  mütterlichen Autorität. Als  Jesus öffentlich zu wirken begann, jubelten ihm viele zu. Doch Maria fand man nicht unter denen, die ihren Sohn zujubelten. Das war nicht deshalb, weil ihr dieser Ruhm nicht zustand, sondern weil sie nicht nach menschlichem Ruhm strebte. Sie trachtete nach göttlichem Ruhm. Sie wollte Gott gefallen. Maria aber war aber dann in jenem Augenblick bei Jesus, als ihn viele verlassen hatten, nämlich unter dem Kreuz. Daran erkennt man wiederum, dass Maria einen demütigen Weg ging

Am heutigen Tag legen viele Ordensbrüder und Ordensschwester ihre Gelübde  ab oder erneuern sie. Warum aber gerade am heutigen Tag? Sie wissen, dass die Gelübde,  die sie heute ablegen oder erneuern, sie in enge Verbindung bringen mit Maria, die ihr ganzes Leben lang, dem folgte, der ihr ewigen Ruhm zugesichert hat. Die Ordensbrüder und Ordensschwestern wollen damit zeigen, dass sie ebenfalls den Weg der Demut gehen wollen. Der Habit, den sie tragen, ist für die Menschen in der Welt das Zeichen dafür. Die geweihten Personen geben dadurch der Welt kund, für wen sie leben wollen und von wem sie sich ewigen Ruhm erwarten. Auch wenn die Menschen sie nicht immer bejubeln werden, Gott wird sie einmal feiern.

Wir alle sind eingeladen, einmal ewigen Ruhm zu erlangen. Maria geht uns diesen Weg voran und geleitet uns. Möge uns das heutige Fest auf diesem Weg stärken.

 

Dieser Beitrag wurde unter Andere, Sonntagpredigt veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.