Herz Jesu Fest Mt 11,25-30

Herz Jesu, Quelle des Lebens und der Heiligkeit, sei mit euch.

Das Herz Jesu Fest, das wir heute feiern, stellt uns vor eine entscheidende Frage unseres religiösen Lebens. Ist Religion ein nützliches Brauchtum? Dient sie vor allem einer  moralisch-sittlichen Erziehung des Volkes? Oder ist Religion die notwendige Antwort auf die Liebe Gottes, die uns im Leben begegnet?

Jesus, aus Liebe bist du zu uns gekommen und Mensch geworden. Herr, erbarme dich unser.

Aus Liebe hast du Kranke geheilt und die Menschen vom Bann der Bosheit befreit. Christus erbarme dich unser.

Aus Liebe bist du den Weg des Kreuzes gegangen bis in die Bitterkeit des Todes. Herr, erbarme dich unser.

Vor einigen Jahren bekam die Welt eine Nachricht, die ihr Echo auch in Hollywood hatte, wo aus diesem Grund  ein Film gedreht wurde mit  dem Titel Romeo und Julia 86. Worum geht es?

In Patterson,  in einer kleiner Gemeinde in Kalifornien, erlebten zwei junge Menschen ihre erste Liebe.  Sie hieß Donna Aschlock und er Filipe Sanchez.  Donna war schwer krank. Die Ärzte waren der Ansicht, dass sie nur durch eine Herztransplantation gerettet werden  kann. Als dies Filipe hörte, sagte zu seiner Mutter: “Wenn ich sterben würde, dann gebt mein Herz meiner geliebten Donna”. Bald darauf klagte Filipe über Kopfschmerzen. Niemand aber nahm seine Worte ernst. Eines Tages wurde er bewusstlos und kam nicht mehr zu sich.  Jede ärztliche Hilfe kam zu spät. Nach seinem Tod erinnerte sich seine Mutter an den Wunsch ihres Sohnes. Nach einer gründlichen Untersuchung von Filipes Leichnam in San Francisco, nahm man die Transplantation des Herzens vor. Sie war erfolgreich.  Und so lebt Donna heute noch mit dem Herzen ihres Geliebten. Das Herz zu schenken auch nach dem Tod ist die Äußerung   einer großer Liebe.   

Das Geheimnis des  heutigen Festes lädt uns ein, über die Liebe, die Gott zu uns hat, nachzudenken. Gott nimmt seine Liebe zu uns Menschen ernst. Er schenkt sich uns in seinem Sohn. Und Jesus bewirbt sich  um die Herzen der Menschen. Der Gipfel seiner Bestrebung für die Liebe Gottes in den Herzen der Menschen war seine  Bereitwilligkeit  am  Kreuz den Tod zu erleiden.  Jesus öffnet sein Herz  auf dem Kreuz. Aus dem Jesus Herzen quillt das Wasser des Lebens. An dem letzten, dem großen Tag des Festes aber  stand Jesus da und sprach: Wenn  jemand  dürstet,  komme  er zu mir  und trinke. Joh 7,37.

Karl Rahner sagte, dass die Verehrung des Herzens Jesu zum Wesen des Christentums gehört. Heute aber bringt dieses Fest viele – hauptsächlich jungen Christen – in Verlegenheit, weil sie ihre  Motive des Glaubens übertragen  vom Herz auf den  Kopf. Der Bereich des Herzen mit dem Geheimnis der Liebe ist ihnen fremd.  Das Herz scheint für viele ein sentimentales Symbol zu sein. Die echte Liebe soll  gegenseitig sein. Wie werden wir auf die Liebe Gottes zu uns antworten? Wir wollen nicht bei  Sentimentalität, bei süßem in den Tag hinein träumen bleiben. Es ist nicht notwendig für die Liebe  zu argumentieren, denn der heilige Augustinus schreibt: “Es gibt kein Mensch, der nicht lieben würde.” Nur ist die Frage,  was wir lieben? Es geht darum, dass wir auswählen, was wir lieben sollen. Die Sehnsucht, richtig zu lieben, bringt uns zu Jesus. Er rief uns zu sich mit den Worten: ” Lernt von mir, weil ich demütigen Herzens bin.”

Stellvertretend  für alle, die  sich  um Güte und Liebe  in ihrem  Leben  bemühen, beten  wir, wie  Jesus es uns gelehrt hat. 

Der Friede des Herrn ist die Brücke Gottes zu den Menschen um Leben zu schenken.

Seht, Leib und Blut unseres Herrn Jesus,  der wie ein Osterlamm  für uns  geopfert wurde. 

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