12.Sonntag im Jahr A Mt 10,26-33

12. Sonntag 2017 –  Fürchtet euch nun nicht vor ihnen.

Einführung

Der Mensch ist immer neugierig auf seine Zukunft, darauf, was ihn erwartet. Gott kennt unsere Zukunft. Er zählt mit uns. Er hat für uns die Perspektive der Ewigkeit. Diese Einstellung von Jesus ist gefasst in den Worten: Fürchtet euch vor denen, die den Leib töten, die Seele aber  nicht zu töten vermögen… Fürchtet euch  nicht, ihr seid mehr wert  als viele Spatzen. Gottes Zuneigung zu uns ist absolut. Darum können wir auf seine barmherzige Liebe vertrauen.

Predigt

Die Aufforderung – Fürchtet euch nicht – ist auch heute aktuell. In der Welt, in der wir leben, gibt es Kriege, Autounfälle, Flugzeugkatastrophen, Erdbeben, Überschwemmungen. Wir bedroht von verschmutzter Umwelt und von Zivilisationskrankheiten. Wir sehen, dass vielfach die zwischenmenschlichen Beziehung innerhalb der Familien nicht funktionieren.   Es gibt viel Korruption in der Politik. Eine bestimmte Angst haben viele Menschen auch vor den Flüchtlingen, vor der Bedrohung des Staates durch den Islam, den weltweiten Terrorismus. Der Mensch fragt sich bei diesen Befürchtungen: Wie wird das weitergehen? Jesus wusste über die Angst, die auf der Welt herrscht. Daher spricht er uns viel Mut zu, wenn wir von ihm hören: Fürchtet euch nicht, alles, was um euch ist, werdet ihr überwinden durch das Vertrauen in Gottes Vorsehung. Wenn wir vor etwas Angst haben sollen, dann ist das der Egoismus, der Hochmut, die Faulheit und die Gleichgültigkeit Gott gegenüber. Diese Gleichgültigkeit Gott gegenüber kann den Verlust des Lebenssinnes und auch den Verlust der Ewigkeit zur Folge haben.

Im Matthäus-Evangelium gibt an drei Stellen die Ermutigung: Fürchtet euch nicht! Das erste Mal am Beginn bei der Geburt Jesu, das zweite Mal bei der Aussendung der Apostel und das dritte Mal bei der Auferstehung. Bei der Geburt Jesu zweifelte Josef, ob er mit Maria eine Ehe eingehen sollte oder sie entlassen. Da wurde ihm von einem Engel eingegeben: Josef, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria zu deiner Frau zu nehmen, denn das Kind, das sie erwartet ist vom Heiligen Geist. Bei der Auferstehung kamen die Frauen voll Trauer zum Grab Jesu, wo ein Engel war und zu ihnen sagte: Fürchtet euch nicht, ich weiß, dass ihr Jesus, den Gekreuzigten sucht. Er ist nicht da, denn er ist auferstanden.

Die Wahrhaftigkeit dieser Wortes des Evangeliums beweist die Erfahrung von Graig A.Nella in “Wie sage ich das meiner Frau?”

Ich setzte mich auf eine Stufe auf unserer Terrasse. Ich zwang mich zum Lächeln, als ich wahrnahm,  dass meine Frau Debbie kommt. Debbie stieg aus dem Auto aus und ging zu mir und fragte mich: “Graig was ist passiert? Warum bist du so bald zu Hause?” Schweigend ging ich zu ihr hin und umarmte sie fest und sagte:  “Ich wurde entlassen. Heute war ich zum letzten Mal in der Arbeit.” Sie fragte: “Wie ist das möglich?” Er meinte: “Gehen wir hinein, ich werde dir alles erzählen!” Er kam schon zum dritten Mal während seiner dreijährigen Ehe  um seine Beschäftigung. Dann erzählte er seiner Frau: “Der Chef hat mich entlassen, weil ich meine Ansicht geäußert habe.  Mir wurde gesagt, dass ich in die Gemeinschaft meiner Kollegen  nicht hineinpasse.   Ich bin aber sicher, und Gott weiß es,  dass ich mich bemühte.” Sie antwortete: “Craig, das ist nicht deine Schuld. Gott wird sich um  einen neuen Job kümmern.” Ein weiteres Problem und ein großer Schmerz war, dass sie die drei Jahre lang noch keine Kinder bekommen haben. Aber an diesem Tag sagte dann seine Frau zu ihm: “Was ist, wenn ich schwanger bin?” Sie hatte an diesem Tag einen Schwangerschaftstest machen lassen und das Ergebnis war positiv. Darauf weinten sie vor Glück. Ja, Gott lässt alles geschehen zu seiner Zeit. Wir können uns auf ihn verlassen und er bietet uns sicherlich alles, was wir brauchen. Die beiden Eheleute waren Zeugen dafür, wie Gott sich um sie kümmerte. Er war zwar während der 9 Monate der Schwangerschaft arbeitslos und es mangelte besonders zu Monatsende an Geld. Manchmal bekamen sie Geld von den Eltern, manchmal halfen auch die Freunde aus. Dann hatten sie einen Untermieter, der 100 Euro für sein Zimmer bezahlte. Am 2. Juli ist ihre Tochter Sofia geboren und zwei Wochen später bekam Graig eine Stelle als Sozialarbeiter mit Voll-Beschäftigung. Seine Arbeit verspürte er als Sendung, wo Gott dabei war. Obwohl ein Leben im Glauben nicht leicht ist, so wurde er zu ihrem Lebensstil. Heute hat er schon ein höheres Gehalt und sie sind fähig alle Ausgaben zu bezahlen. Wenn also der Glaube unser Lebensstil ist und nicht nur Tradition, dann können wir alles in einem anderen Licht sehen. Wir können feststellen, dass Gottes Vorsehung besser ist als unsere Kalkulationen. Trotz allen Lebensumständen sollen wir uns immer wieder folgende Worte einprägen:  Hab keine Angst! Es wäre gut, wenn jeder von uns diese Erfahrung machen könnte: Gott kümmert sich um mich!

 

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