2. Adventsonntag B Mk 1,1-8

2. Adventsonntag  2017 – Johannes der Täufer fordert zur Buße auf

Einführung

Der Evangelist Markus  wiederholt die Wörter des Propheten Jesaja: Bereitet den Weg des Herrn, macht gerade seine Pfade. Diese Wörter sind nicht nur eine Aufforderung im Advent, sondern auch für das neue Kirchenjahr. Der Advent ist die Zeit, um sich auf das Fest der Geburt Jesu Christi vorzubereiten. Advent ist die Zeit der Erwartung. Gott kommt zu uns.

Predigt

Johannes der Täufer erfüllte jene Mission, die Gott für ihn bestimmt hatte. Er taufte und predigte von der Buße.  Er bekannte, dass er nicht der Messias sei. Er machte ihnen klar:  Ich bin keineswegs der Messias. Johannes lebte aber in der Anwesenheit Gottes. Er war ein  geisterfüllter Mensch. Für uns ist er ein Vorbild eines gewissenhaften Menschen, der treu seine Pflichten erfüllte. Er hatte einen festen Charakter und er verehrte nur Gott. Er kniete sich vor ihm nieder.  Gott hat ihn darauf vorbereitet, sein Leben für ihn zu opfern. Das Beispiel des Johannes zeigt uns Menschen, dass es wichtig ist, sich auf die Ankunft des Messias vorzubereiten. Der Prophet Jesaja und Johannes der Täufer lehren uns, dass das Heil der Welt nicht abhängig ist von süßen Worten und Geschichten, von schönen Kleidern und angenehmen Wohnungen, sondern das es darauf besteht, den Willen Gottes zu erfüllen. So lebte Jesu, so lebten auch Jesaja und andere Propheten, so lebte auch Johannes der Täufer – und sie sind uns da Vorbilder.

Gott verlangt von jedem Menschen, nicht zu zögern, sondern die Aufgaben zu erfüllen, die ihm von Gott zugeteilt worden sind. Wenn es heißt: Bereitet den Weg des Herrn – so bedeutet dies, den Willen Gottes zu erfüllen. Wenn es heißt: Macht gerade seine Pfade – so bedeutet das eine Aufforderung, nicht mehr zu sündigen, sondern Buße zu tun für seine Sünden im Sakrament der Versöhnung. Das Leben Johannes des Täufers kann für uns eine Schule für unser Leben sein. Wir dürfen uns nie von Gott abwenden und uns gegen ihn stellen, auch wenn das bedeutet, gegen den Strom zu schwimmen, auch wenn die Welt sich nicht daran hält. Gott ist über alles und nur in ihm haben wir alles! Leider erkennen das auch viele Christen nicht mehr, sie denken nicht mehr darüber nach, sondern bilden sich ihre eigene Ansichten. Sie vergessen, dass Gott immer da ist, und sie einmal vor ihm Rechenschaft ablegen müssen. Ein Christ darf nicht ein schlechter Geschäftsmann sein, der für Nichts alles verkauft. Ein Christ darf nicht zu denen gehören, von denen der Heilige Paulus im Philipperbrief geschrieben hat: Ihr Ende ist das Verderben, ihr Gott der Bauch; ihr Ruhm besteht in ihrer Schande; Irdisches haben sie im Sinn.

Dabei möchte ich betonen, dass Gott uns nicht  in die Wüste schickt und wir müssen auch nicht so leben, wie Johannes der Täufer gelebt hat. Wir müssen unser aber immer unter Kontrolle haben. Das ist nicht immer leicht und auch so manche Menschen zögerten, beschritten oft lange Gottes Wege nicht und doch sind sie Heilige geworden. Man hat immer die Chance, wenn man schlechte Wege geht, sind zu ändern, um gute Wege zu beschreiten. Jede Sünde kann man bereuen und dann ein neues Leben mit Gott beginnen. Wenn wir wissen, auf wen wir warten, dann kann das eine Änderung herbeiführen.

Dazu möchte ich euch eine alte Legende erzählen: Er reicher König lebte in Luxus. Er war nicht schlecht, hatte ein gutes Herz, er betete und sehnte sich nach Gott, aber er konnte keine Freude an Gott erleben. Er spürte immer, dass Gott so weit von ihm weg sei. Eines Nachts konnte er nicht schlafen. Da hörte er eine laute Stimme vor seinem Fenster. Er ging hinaus auf den Balkon und rief zornig: Wer stört mich da mitten in der Nacht! Es war ein Einsiedler, dessen Einsiedelei nicht weit vom königlichen Palast entfernt war. Er sagte: Ich suche meine Ziege, sie ist mir davongelaufen. Da antwortete der König noch immer zornig: Wie kannst du aber so dumm sein, deinen König in seiner zu stören! Darauf sagte der Einsiedler: Wie kannst du, lieber König so dumm sein, dass du Gott in deinem goldenen Bett ruhend, also in all deinem Prunk finden wirst! Die Legende hatte ein gutes Ende. Der König nahm sich die Worte des Einsiedlers zu Herzen und änderte seinen Lebensstil. Er starb schließlich im Ruf der Heiligkeit.

Wenn wir uns wirklich auf das Fest der Geburt Jesu Christi vorbereiten wollen, dann ist es wichtig – wenn es nötig ist – unsere Beziehung zu Gott zu ändern und ihm Platz in unserem Leben zu geben. Wir sollen mit Gott nicht nur ein paarmal im Jahr leben, sondern jeden Tag – ihn in unsere alltäglichen Pflichten hereinnehmen. Wie schon gesagt – wir müssen nicht wie Johannes der Täufer in die Wüste ziehen, wir haben es da viel leichter. Es genügt, wenn wir uns mehr Zeit nehmen für Gott und auch unseren Nächsten Zeit schenken!

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