Advent Betrachtung 2017
Der Advent ist die Zeit das aufgehenden Lichtes, d.h. eine Zeit der Gnade. Wie die Nacht verschwindet, bricht die Morgenröte an, die Zeit des Aufstehen. Da geht der Nachtwächter im Dorf umher und ruft den Tag an. Also ruft uns auch der heilige Apostel zu. Die Nacht ist vorüber, der Tag bricht an. Wie die Morgenröte die Mittezeit ist zwischen der Nacht und dem Tageslicht, so bildet die Zeit der Gnade und die Mitte zwischen den Finsternissen des Unglaubens und dem Lichte der himmlischen Glorie. Die Zeit vor Christus die Nacht, der Tag ist die Zeit unserer Auferstehung. Vor Christus wandelten die Heiden in Finsternis, sie wussten nicht, wohin sie gingen, ob zum Tode oder zum Leben. Selbst der gelehrteste Weltweise der Heiden, Aristoteles, sagte auf seinem Sterbebett: Ich weiß nicht, wohin ich gehe. Die Heiden waren also im Finstern. Die Väter des alten Testamentes waren zwar in der Nacht nicht ganz ohne Licht, wie der Mond und die Sterne auch in der Nacht einiges Licht verbreiten, so leuchteten die Propheten unter den Juden, aber sie lebten doch in der Zeit der Vorbilder und der Erwartung des Welterlösers Jesu Christi, deshalb schreibt Paulus: Ommes sub nube fuerunt. Alle unter der Wolke waren.1.Kor 10,1 Die Seligen im Himmel aber sind im Lichte des hellen Mittags, sie schauen Gott von Angesicht zu Angesicht. Wir Christen leben gleichsam im Morgenröth, weil wir Christus zum Licht und Führer des Lebens haben, und weil wir den Weg kennen, der zum Verderben führt: doch sind wir noch nicht am Ziele unserer Wünsche und Hoffnungen angelangt, bei Gott nämlich und seiner Herrlichkeit, wohin wir erst zu kommen trachten. Die Zeit zum Ausstehen ist jetzt vorhanden, wir müssen uns vom Schlafe der Sünde erheben, denn die Morgenröte bricht an. Wenn man schläft,sieht man die Sonne nicht. Die Altväter sahen das Licht von Ferne und begrüßten es: je näher sie ihm kamen, mit desto größerem Eifer strebten sie nach jeder Art Art der Tugend und der Vollkommenheit. Wie Christus ehemals mit Sehnsucht von den Vätern erwartet wurde, so will er auch von uns erwartet sein, damit er durch seine Gnade zu uns komme. Hieran mahnt uns die Kirche vier Wochen hindurch. Mit ihr müssen wir dem Erlöser entgegenrufen: O Weisheit komm, um uns den Weg der Klugheit zu lehren. Komm Wurzel Jesse um uns zu befreien! Du Licht, komme und erleuchte die, welche in der Finsternis sitzen. Ó König der Völker, Emanuel, komme. Wie der Hungrige nach Speise verlangt, so müssen wir nach dem verlangen, der die Hungrigen mit Gütern überfüllt. Betrachten wir, die Erhabenheit unseres himmlischen Gottes, seine Würde, seine Lieblichkeit, seine Schönheit, seinen Reichtum und betrachten wir unsere Unwürdigkeit, unsere Niedrigkeit. Wie sehnten sich doch die Väter nach seiner Ankunft. Freute sich nicht Abraham, diesen Tag zu sehen? Wünschten ihn nicht viele Könige und Propheten zu sehen? Noch eines müssen wir während dieser Zeit machen. Freigebiger sein, als gewöhnlich mit Almosen. Wie wir uns nämlich gegen die Glieder Christi erweisen, so wird er auch bei seiner Ankunft gegen uns zeigen. Der heilige Augustinus sagt. Wir alle sind das Volk und die Diener eines Herrn, wir alle sind um den nämlichen Preis erkauft, wir sind auf gleiche Weise in die Welt eingetreten und werden auf die gleiche Weise wieder von hinnen scheiden. und wenn wir rechtschaffen gelebt haben, werden wir alle zur gleichen Seligkeit gelangen. Warum solltest du also den Armen nicht mit dir speisen lassen, da er mit dir das Himmelreich erlangen wird? Warum solltest du dem Armen nicht ein altes Kleid geben, da er mit dir das Gewand der Unsterblichkeit erlangen wird? Warum sollte der Arme nicht das nämliche Brot verdienen, wie du, da er, wie du die heilige Taufe empfangen hat. Niemand verschließe also in dieser Zeit den Armen sein Herz, wo bliebe denn bei einem solchen sonst die Liebe? Das ist es, was wir in der Adventszeit zu beobachten, wenn wir Christus in dieser Adventszeit in uns aufnehmen wollen.
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