17. Sonntag im Jahr B Joh 6,1-15

17. Sonntag 2018

Einführung

An fünf aufeinanderfolgenden Sonntagen hörten wir eine Stelle aus dem Markus-Evangelium. Heute werden wir aus dem Johannes-Evangelium von der Vermehrung von Brot und Fisch hören und welche Folgen das hatte. Jesus enthüllt uns damit teilweise das Geheimnis und den Grund seiner Sendung.

Predigt

Immer wieder liefen Jesus und seine Jünger wortwörtlich vor den Menschen davon, denn sie sehnten sich nach Ruhe und Einsamkeit. Sie schlossen sich zuhause ein oder sie gingen in die Natur, dorthin, wo sie glaubten, niemand würde sie kennen. Das Evangelium sagte, dass die Menschen Jesus zum König machen wollten, wenn sie ihn erkannten und so zog er sich auf einen Berg zurück. Es scheint uns vielleicht so, als würde sich Jesus eigenartig benehmen. Warum macht Jesus das? Ich habe es vorhin schon gesagt, sie wollten ihn zum König machen. Warum aber lief Jesus vor einer solchen Verehrung davon? Wenn wir dieses Problem aber näher betrachten, müssen wir feststellen, dass sich Jesus da sehr klug verhalten hat. Er hatte mit fünf Broten und zwei Fischen Tausende von Menschen gesättigt. Die Juden dachten sich daher, dass es im Kampf mit den Römern gut sei, so einen König zu haben. Also hatten sie schon einen Plan mit ihm. Sie wollten Jesus in die Hauptstadt Jerusalem führen, wo zehn Tausende von Menschen waren. Sie meinten, Jesus wäre eine große Ermutigung und Hilfe für das Volk. Die Sehnsucht dieser Menschen ging aber in die falsche Richtung. Sie sehnten sich nach Befreiung des Körpers, aber nicht nach Befreiung ihrer Seele von allem Bösen. Jesus aber wusste, worum es diesen Menschen ging. Darum flüchtete er in die Einsamkeit und bat seinen Vater, den Menschen begreiflich zu machen, dass er nicht ein kriegerischer Messias sei und die Menschen einen Messias als Erlöser brauchen. Alle wunderten sich aber über Jesu Benehmen. Die Menschen aber begingen viele Fehler. Obwohl sie wussten, dass Jesus ein Prophet sei, achteten sie wenig auf seine Worte. Sie wollten Jesus einen irdischen Ruhm zukommen lassen, Jesus aber wollte sie für den Himmel gewinnen. Da sich aber diese Menschen seinen Vorstellungen vom Reich Gottes nicht anpassen wollten, entfernte sich Jeus von ihnen.

Wenn wir aber über das Benehmen und die Denkweise der Zeitgenossen Jesu von damals nachdenken, müssen wir eingestehen, dass das Benehmen der Menschen gegen Jesus auch heute nicht anders geworden ist. Es gibt auch heute viele Menschen, die von Jesus begeistert sind. Sie glauben, dass er Gottes Sohn ist, aber trotzdem schlagen sie nicht den rechten Weg ein.

Den Mächtigen der Welt entspricht die Aussage: Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist! Die Unternehmer wünschen sich, dass Jesus einen guten Einfluss auf die Leistung der Angestellten hat. Dem Gesundheitswesen soll er helfen die körperliche und geistliche Gesundheit zu beschützen. Die Kinder sollen unter seinem Einfluss mehr ihren Eltern gehorchen. Die Eltern sollen mit ihren Kindern sorgfältiger umgehen. Die Eheleute sollen in gegenseitiger Treue leben. Solche Gedanken könnte wir weiter fortsetzen. Aber was weitaus wichtiger und sein größte Geschenk ist, das unser Seele einmal das Heil im Himmel erfahren kann. Leider interessieren sich sehr wenige Menschen für den Himmel. Die Menschen sehen nur so weit ihre Hand reicht und der Himmel ist doch so weit entfernt und nicht real. Der Himmel aber ist kein billiges Geschenk. Um den Himmel zu gewinnen, bedarf es eines Opfers und die Opferwilligkeit fehlt oft. Wir sehnen uns zu sehr nach den irdischen Dingen. Dafür wenden wir viel Energie auf, für geistliche Dinge bleibt dann keine Zeit mehr, was aber außerordentlich wichtig wäre. Wir beklagen uns, dass wir müde, nervös und abgespannt sind, aber vergessen auf Gott und leben ohne Gott. Aber was ist das für ein Leben? Wenn wir in Beziehung zu Jesus leben, dann hat unsere Seele Frieden, wir finden das wahre Glück, das nicht von Geld abhängig ist. Erlauben wir Jesus in unser Herz einzutreten! Er bietet uns so viel Hilfe an, er zeigt Interesse an uns.

Die alten Römer hatte eine besondere Angewohnheit. Wenn zwei Freunde auseinander gingen, wurde vor der Verabschiedung ein Tontäfelchen in zwei Teile gebrochen und wenn sie sich nach Jahren wieder trafen, erkannten sich die beiden an den Bruchstücken, die zusammenpassten. Auch wir sind Bruchstücke Jesu Christi. Unser Treffen mit Jesus im Himmel, bedeutet unsere Vereinigung mit ihm. Das Interesse daran müssen wir schon jetzt bekunden. Lieben wir Jesus nicht berechnend, sondern mit aufrichtigen Liebe!

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