Hl. Johannes Maria Vianney, Mt 15,21- 28

Jesus, der sagte: Es ist nicht gut, dass man  den Kindern ihr Brot  nehmen und werfe es  vor die Hunde.

Der Schriftsteller Antonio Sicari schreibt in dem Buch Portraits der  Heiligen, dass das Leben des heiligen Pfarrer von Ars voller Unschuld und Wunder ist. Der Schriftsteller versuchte  es wie ein Märchen zu erzählen. Und das Märchen würde lauten: „Einst in Frankreich lebte ein christlicher Dorfjunge, Johannes, der die Einsamkeit und den  Gott von frühester Kindheit an liebte. Und als die Herren von Paris eine Revolution auslösten und den Menschen  hinderten zu beten.  Die Priester versteckten sich damals, und als sie  erwischten, enthaupteten  ihre Köpfe. Deshalb träumte Johannes davon, Priester zu werden. Obwohl er beten wusste, es fehlte  ihm an Bildung. Er bewachte die Schafe und arbeitete auf den Feldern.

Jesus, du erhörst, die zu dir rufen. Herr, erbarme dich unser.

Du kamst, die Verlorenen zu retten. Christus, erbarme dich unser.

Du schenkst Heil denen, die an dich glauben. Herr, erbarme dich unser.

Er kam zu spät ins Seminar und hat alle Prüfungen nicht bestanden. Berufe waren zu dieser Zeit jedoch außergewöhnlich, sodass sie ihn schließlich studieren ließen. Er wurde zum Pfarrer von Ars ernannt und blieb dort bis zu seinem Tod. Er war Priester im entlegensten Dorf Frankreichs. Er war wirklich ein Priester, und das kommt nicht oft vor. Er war derart der Priester, dass sich Frankreichs abgelegenstes Dorf mit dem bedeutenden Pfarrer Frankreichs rühmen konnte. Ganz Frankreich machte sich auf, ihn zu sehen.

Er bekehrte alle, die zu ihm kamen, und wenn er nicht gestorben wäre, hätte er ganz Frankreich bekehrt. Er heilte Seelen und Körper. Er las in seinen Herzen wie in einem Buch. Der Teufel versuchte ihn, aber er konnte ihn nicht davon abhalten, ein heiliger Mann zu werden. Er wurde Kanoniker, dann Ritter der Ehrenlegion, dann Heiliger. Nun, zu Lebzeiten hat er nie verstanden, warum. Und das war der schönste Beweis dafür, dass er  den Ruhm wirklich verdient hat. In einem Paradies, in dem sich der wahre Wert der Menschen offenbart, werden die Ereignisse des 19. Jahrhunderts das Jahrhundert des Pfarrers von Ars genannt, aber Frankreich hat das nicht geahnt

In dieser Erzählung spüren wir die Hand eines Künstlers, der es geschafft hat, mit wenigen Strichen fast das gesamte Profil eines Heiligen, des Schutzpatrons der Priester, zu skizzieren. Doch plötzlich hält der Autor inne und erkennt, dass hinter dieser Heiligkeit tatsächlich ein  tiefes, authentisches Drama eines Mannes steckt, der Gott und seinen Nächsten treu gedient hat. Seine vollkommene Hingabe an die Berufung ist für uns eine Ermutigung und Einladung, denn die Kirche besteht nicht aus Menschen, die besser sind als andere, sondern aus Menschen, die besser werden wollen, als sie sind.

In der Kraft des Heiligen Geistes gehen wir unseren Weg vor Gott. Zu ihm beten wir, wie uns  Jesus Christus zu beten gelehrt hat.

Christus hat uns durch sein Blut am Kreuz erlöst. So beten wir.

Ich will dem Herrn meine Gelübde erfüllen offen vor seinem ganzen Volk.

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