Ich bin das Tor zu den Schafen” (Joh 10,7).

Der russische Schriftsteller Leo Tolstoi schrieb wunderschöne Romane, die sich ganz am Evangelium orientieren, z. B. “Anna Karenina” oder “Die Auferstehung”. Er wurde gefragt: Befolgen Sie immer die Grundsätze, die Sie predigen? Ich schäme mich, zuzugeben, dass ich manchmal über das Ziel hinausschieße und diese Grundsätze nicht befolge… Aber wenn du siehst, dass ich Fehler mache, schimpfst du mit mir und nicht so, wie ich es predige. Auch wenn ein Arzt Alkoholiker ist, hört er nicht auf, ein Arzt zu sein; er ist wie ein hochgeschobener Wegweiser, der zwar schmutzig ist, aber in die richtige Richtung weist.

Jesus sagte: “Wer nicht durch das Tor in den Schafstall eintritt, sondern woanders hinübersteigt, ist ein Dieb und ein Räuber. Wer durch das Tor eintritt, ist ein Schafhirte”. Sie haben diese Worte nicht verstanden. Deshalb sagte Jesus erneut: “Ich bin die Pforte zu den Schafen. Alle, die vor mir kommen, sind Diebe und Räuber… Um diese Rede Jesu zu verstehen, müssen wir uns die Hirten zur Zeit Jesu vorstellen. Die Hirten sperrten die Schafe nachts in den Pferch, um sie vor Dieben und Raubtieren zu schützen.

Sie stellten eine Wache am Eingang auf und zogen sich in ihre Familienzelte zurück. Nur wer Schafe hatte, durfte den Pferch betreten. Wenn ein Fremder hereinkam, folgten die Schafe ihm nicht. Der wahre Hirte, der vorausgeht und dem die Schafe im Vertrauen folgen, ist Jesus. Die Diebe in Jesu Beispiel sind die Pharisäer und Schriftgelehrten. Christus hat sich uns als der gute Hirte vorgestellt. Er ist bereit, alles für uns zu opfern, damit wir das ewige Leben erlangen können. Glauben wir an diese seine Liebe, folgen wir ihm vertrauensvoll und gehorchen wir bereitwillig seiner Stimme durch die Heilige Schrift und durch diejenigen, die ihn unter uns vertreten, die Priester.

Einspruch gegen den Priester: Sie predigen, dass die Menschen Gott gehorchen, dass sie ehrlich sind, dass sie gerecht sind, dass sie die Wahrheit sagen. In der heutigen Welt ist das nicht mehr möglich. Im Leben gelten nur die Speichellecker, diejenigen, die den Mantel wechseln, diejenigen, die Vorteile suchen und für Geld jedem Übel dienen. Sie erhalten vorteilhafte Arbeitsplätze und hohe Gehälter. Der Gerechte wird auf ewig verfolgt. Ihr Priester müssen von der Kanzel gestürzt werden. Kein Grund uns fallen zu lassen, ihr habt uns schon vor langer Zeit herabzuwerfen, schloss der Priester. Damit es genügend gute Priester in der Welt gibt, muss auch das Volk Gottes mit seinen Gebeten und seiner Hilfe dazu beitragen. Wir sind alle mitverantwortlich dafür, welche Art von Priestern wir haben. Wir beten zu Jesus, der der Weg, die Wahrheit und das Leben ist,damit  wir  genug gute Priester haben.

Dieser Beitrag wurde unter Andere veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.