Ich habe euch noch vieles zu sagen” (Joh 16,12).

Würden Sie sich nicht manchmal wünschen, dass Jesus wieder sichtbar bei uns ist und uns all die Dinge sagt, die er versprochen hat, dass der Heilige Geist sie uns offenbaren würde, wenn er nicht mehr da ist? Wir alle kennen die Frustration, wenn wir versuchen, Gottes Willen in verschiedenen Lebenssituationen zu erkennen, und doch verlassen wir das Gebet mit der Ungewissheit, ob die “Stimme” in unserem Kopf von Gott stammt oder nur ein Hirngespinst ist. Möge der Heilige Geist so deutlich zu uns sprechen, wie Jesus zu seinen Jüngern sprach! Es wäre so viel einfacher für uns, wenn er gewöhnliche Worte verwenden würde, die wir nicht umständlich entziffern müssten. Warum hielt Jesus es für besser, zum Vater zurückzukehren? Denn dann könnte er den Heiligen Geist senden, um uns zu heiligen und zu leiten. Es geht nicht immer darum, die richtige Antwort zu haben. Es geht darum, dem Herrn immer näher zu kommen und ihm immer ähnlicher zu werden. Erinnern wir uns daran, dass die Jünger Jesus zwar in ihrer Mitte hatten, dies sie aber nicht davon abhielt, um ihr eigenes Leben zu fürchten oder davonzulaufen, als Jesus gefangen genommen wurde.

Die körperliche Nähe zu Jesus ist natürlich keine Garantie dafür, dass wir ihm auch geistlich nahe sind. Wie können wir uns also Jesus nähern? Eine Möglichkeit besteht darin, beim Empfang der Eucharistie so offen wie möglich zu sein. Das sind die Momente der Stille, nachdem wir den Leib und das Blut Jesu empfangen und unsere Herzen weit öffnen, um seine Weisheit zu empfangen, die er uns geben will. Wann immer Sie zur Messe gehen, gehen Sie mit Erwartung. Bitten Sie Jesus, seinen Heiligen Geist zu senden, damit er Sie alles lehrt, was Sie wissen sollen. Entscheiden Sie sich, nicht nach Hause zu gehen, bevor Sie nicht den Segen des Herrn empfangen haben – sei es ein neues Verständnis der Heiligen Schrift, Hilfe bei einem Problem oder eine tiefe Berührung mit seiner Gegenwart und Liebe. Lassen Sie diese Momente der Vereinigung mit Gott nicht unbemerkt. Es kann sein, dass Sie in diesem Moment nicht mit einem vom Heiligen Geist diktierten Dokument weggehen, das Ihre Zukunft genau beschreibt. Aber Sie werden dem Herrn näher sein – und das ist Ihre größte und edelste Berufung!

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