Wenn dein Auge allein ist, wird dein ganzer Leib im Licht sein” Mt 6,22.

Die meisten von uns kennen den Unterschied zwischen gutem und schlechtem Sehvermögen, vor allem wenn wir uns an das erste Mal erinnern, als wir eine Brille oder Kontaktlinsen aufgesetzt haben. Bevor wir sie benutzten, war unsere Sicht neblig und unscharf. Als wir sie anzogen, veränderte sich die Welt sofort. Wir mussten die Augen zusammenkneifen, weil alles so klar war. Wir sahen Farben und konnten Details erkennen, die wir vorher nicht gesehen hatten. Vielleicht haben wir uns sogar gefragt, wie wir ohne sie leben können! Jesus spricht heute von einem ähnlichen Unterschied. Aber er spricht von geistiger Sicht, nicht von körperlicher Sicht. Es geht ihm nicht darum, ob wir Augen haben, sondern darum, wie wir sie benutzen. Wenn unsere Augen “getrübt” sind, das heißt, wenn wir unsere Aufmerksamkeit auf diese Welt richten, ist alles dunkler. Wir werden von kurzfristigen Wünschen und Begierden verzehrt, nicht von den langfristigen Zielen, die Jesus für uns festgelegt hat – sein Reich aufzubauen und mit ihm vereint zu sein.

Wenn Jesus unsere Priorität ist, ist es, als hätte er uns neue Augen gegeben. Wir sehen, wie die dunklen Bereiche der Sünde schrumpfen. Wir beginnen, die Welt mehr zu schätzen – nicht wegen der Welt an sich, sondern weil sie ein Spiegelbild der Herrlichkeit Gottes ist. Unsere Kraft, Versuchungen zu widerstehen, wächst, und wir sind in der Lage, besser zu beten und inbrünstiger zu lieben. Wir gewinnen einen Frieden, den wir vorher nicht hatten. Wie Simeon können wir sagen: “Nun, Herr, wirst du deinen Diener in Frieden entlassen… Denn meine Augen haben deine Rettung gesehen” (Lk 2,29-30). Diese “Korrektur des Sehens” findet jedoch nicht nur einmal statt, sondern ein Leben lang. Selbst jetzt kann der Herr unsere Aufmerksamkeit auf etwas lenken, das wir vorher nicht bemerkt haben. Es kann etwas sein, das wir hätten loswerden sollen, z. B. eine Gewohnheit oder eine Denkweise, die uns runterzieht. Oder es kann etwas sein, auf das wir reagieren sollen, wie eine neue Gelegenheit zur Evangelisation oder Gemeinschaft. So möge Ihr Herz offen sein für Gottes Gnade, damit Ihre Bekehrung noch tiefer wird. Denken Sie an Ihr Ziel: Jesus immer deutlicher zu sehen, bis Sie ihn im Himmel von Angesicht zu Angesicht sehen!

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