Seht, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe Mt 10,16
Jeder Autofahrer weiß, dass er im Straßenverkehr genau auf die Verkehrszeichen achten muss, die ihm helfen, sein Ziel zu erreichen. Deshalb haben wir viele Schilder auf der Straße, die uns in bestimmten Momenten der Reise vor möglichen Gefahren warnen, und andere, die uns den Weg weisen. Eine warnt uns vor einer gefährlichen Kurve, eine andere sagt uns, dass wir dem Gegenverkehr Vorfahrt gewähren sollen, eine andere sagt uns, dass wir nur in eine bestimmte Richtung fahren dürfen, und viele andere… Jedes Zeichen hat seine eigene Bedeutung, und diese Zeichen während der Fahrt zu beachten, kann uns bei unserer Autofahrt sehr helfen.
Ebenso sollten wir Christen, wenn wir es mit unserem Glauben ernst meinen, auf dem Weg unseres Lebens auf die Schilder achten, die uns vor den Gefahren auf der Straße warnen und uns den Weg zu unserem Ziel zeigen. Im heutigen Evangelium zeigt uns Christus zwei solcher Wegweiser. Zuerst warnt er uns: “Siehe, ich sende euch aus wie Schafe unter die Wölfe”, und er fährt fort: “Hütet euch vor den Menschen, denn sie werden euch den Gerichten überantworten, sie werden euch in ihren Synagogen geißeln…” Vielleicht machen uns diese Worte des Evangeliums auch stutzig. Wie die Apostel sollen uns diese Worte davor warnen, dass die Welt uns nicht mögen wird, dass wir als Christen nicht überall akzeptiert werden. Wie aktuell klingen diese Worte Jesu in unserer Zeit, und wie oft mussten wir uns schon mit diesen Worten auseinandersetzen? Wie oft waren wir schon in einer Situation, in der wir wegen unseres Glaubens an Jesus von unseren engsten Vertrauten, von unseren Kollegen und Freunden, von unseren Klassenkameraden verspottet wurden? Diese Erfahrung ist für uns sehr schwierig und traurig; sie berührt einen Menschen tief im Inneren. Man erlebt in diesen Momenten eine totale Verlassenheit, es scheint, als ob Gott einen im Stich gelassen hat.
Aber wir haben hier auch eine Art von Tafel, die uns zu noch größerem Engagement und Glauben an Christus ermutigt. Er sagt es uns: “Wer bis zum Ende ausharrt, wird gerettet werden”. Denn nach Christus werden all unsere Leiden, all unsere Schmerzen, all der Spott derer, die uns am nächsten stehen, all die Verfolgung, für diejenigen, die ihren Glauben ernst nehmen, zu einem Weg in sein Reich. Hat Jesus nicht all diese Leiden durchgemacht? Wie oft musste er erleben, dass er von seinen Aposteln und den Menschen, die ihm am nächsten standen, im Stich gelassen und missverstanden wurde? Dennoch weiß und erfährt er Gottes Gegenwart in seinem Leben, und in seinen schwierigsten Momenten nimmt er zu Gott Zuflucht, zu Gott als seinem Vater, von dem er weiß, dass er ihn trotz allem beschützt. Suchen wir hier in Christus unser Vorbild, nehmen wir bei ihm Zuflucht zu himmlischen Vater.
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