4.Adventsonntag A Mt 1,18-24

Der gekommen ist als der  Immanuel . Gott mit uns, sei mit euch.

Im Alltag stehen wir oft vor der Aufgabe, eine Entscheidung über etwas zu treffen. Daher kann es für uns sinnvoll sein, gemeinsam in Stille darüber nachzudenken, wie wir unsere Entscheidungen richtig treffen können. Das heutige Evangelium bringt uns zu diesem Thema, das uns erzählt, wie Hl. Josef in einer ernsten Lebenssituation. Von ihm ist geschrieben, dass er beabsichtigte, seine Verlobte Maria heimlich freizulassen, weil sie sich in einem gesegneten Zustand befand, bevor sie gemeinsamen  zusammenlebten.

Jesus, du bist Mensch geworden aus der Jungfrau Maria. Herr, erbarme dich unser.

Du kamst als Sohn Davids als der König von Israel. Christus, erbarme dich unser.

Du kamst verborgen im Geheimnis göttlicher Zeichen.Herr, erbarme dich unser.

Diese Handlung des hl. Joseph kann der Ausgangspunkt für unsere heutige Betrachtung sein. Erstens erkennen wir, dass Gott, der Schöpfer, den Menschen mit der Fähigkeit ausgestattet hat, Entscheidungen zu treffen. Er gab dem Menschen den freien Willen. Der Mensch hat die Fähigkeit, in sich frei Entscheidungen zu treffen und das, was er im Außen beschlossen hat, dann auch auszuführen. Der freie Wille schmückt den Menschen, macht ihn zu einem würdigen und edlen Ebenbild Gottes und erhebt ihn über alle anderen Kreaturen, die blind Gesetzen unterworfen sind. Der Mensch kann Gottes Gesetz entweder mit Ja oder Nein beantworten. Daraus folgt, dass Gott dem Menschen den freien Willen gegeben hat, mit dem Risiko, dass der Mensch sich sogar Gott selbst widersetzen könnte.

 Warum hat Gott ein solches Risiko auf sich genommen? Das Konzil antwortet wie folgt: Nur ein freier Mensch kann eine freiwillige Entscheidung für seinen Schöpfer treffen. Nur ein freier Mensch ist in der Lage, sich bereitwillig an Gott zu halten. Nur ein freier Mensch ist fähig, Gott freiwillig zu lieben und von Gott geliebt zu werden. Ohne freien Willen wäre der Mensch wie ein Stück in einem Puppentheater, das Gott wie an einem Draht führen müsste. Diese Figur wäre Gott hundertprozentig untergeordnet, aber sie hätte nicht die Fähigkeit, Gott zu lieben, und Gott würde sie auch nicht lieben, weil eine Figur nicht geliebt werden kann. Und so schuf Gott den Menschen mit freiem Willen und mit dem Risiko, dass der Mensch seinen freien Willen missbraucht. Um uns vor dem Missbrauch des freien Willens zu schützen, müssen wir uns an drei Lehren aus der katholischen Askese erinnern.

 Erstens – wir dürfen nicht blasphemisch sagen, dass Gott, der Schöpfer selbst an menschlichen Verbrechen mitschuldig ist, weil er dem Menschen die Fähigkeit gegeben hat, solch unmoralische Entscheidungen zu treffen. Das stimmt aber nicht. Gott wäre hier nur dann mitschuldig, wenn er wollte, dass der Mensch seine Freiheit für das Böse missbraucht. Aber Gott will das nicht. Gott warnt den Menschen vor dem Bösen. Gott möchte, dass der Mensch seine Freiheit zur Liebe nutzt.

 Stellen Sie sich einen Konstrukteur eines Personenwagens vor. Er möchte, dass es den Menschen zum bequemen Reisen dient. Aber in diesem Auto fuhr am Morgen der Hochzeit der Fahrer, der viel Alkohol getrunken hatte, gegen einen Baum in der Kurve und tötete sich und seine Frau, die neben ihm saß, und die Tochter des Dienstmädchens, die war hinten sitzen, und ihre beste Freundin. Kann jemand sagen, dass der Autokonstrukteur am Tod der gesamten Familie mitschuldig ist? Und kann jemand verlangen, dass der Konstrukteur keine Autos mehr baut, weil Autos mit Risiken verbunden sind? Und kann jemand verlangen, dass der Konstrukteur lieber kleine Autos baut, die auf einer Blechkreisautobahn fahren, mit denen Kinder im Zimmer spielen und bei denen kein tödlicher Unfall droht? Und so bedenken Sie, kann jemand Gott dafür übel nehmen, dass er eine Person geschaffen hat, die dem Risiko eines moralischen Zusammenbruchs ausgesetzt ist? Nicht! Wir müssen dankbar sein, dass Gott den Menschen frei und zu großer Liebe fähig geschaffen hat.

 Zweitens – es ist sehr wichtig, dass wir vom Missbrauch des freien Willens zutiefst angewidert sind. Dazu könnten die Massendemonstrationen, die damals in unserem Land und in den Nachbarländern stattfanden, wesentlich beigetragen haben. Bei diesen Demonstrationen waren viele Menschen angewidert von dem Missbrauch der Willensfreiheit durch die Machthaber, die ihren eigenen Personenkult und ihr materielles, finanzielles, sexuelles und lustvolles Wohlergehen gottlos und egoistisch aufbauten und grausam, bis hin zu Blut, wollten jeden Widerstand, der sich gegen sie richtete, unterdrücken. Menschen, skandierten mit dem Wort, drückten ihren Widerstand gegen den Missbrauch des freien Willens aus, und so haben wir diesen Widerstand gegen das Böse in uns selbst pflegen.

 Und drittens – Es ist notwendig zu erkennen, dass Gott selbst mit seiner Hilfe dieses Risiko des Missbrauchs des freien Willens verringert. Haben Sie bemerkt, dass im heutigen Evangelium, wie Gott Josef half, als er vorhatte, seine Verlobte Maria freizulassen? Als er vorhatte, sie nicht zu heiraten? Gott half ihm durch seinen Engel, der ihm alles im Traum erklärte. Und als Joseph erwachte, tat er, was ihm der Engel des Herrn befohlen hatte, und nahm Maria mit großem Respekt als seine Frau. Und alle Gläubigen bewundern und verehren hl. Josef dafür, dass er auf diese Weise sein Herz für Gottes Inspiration geöffnet hat und dadurch das Risiko eines Lebensfehlers vertreibt. Und Gott bietet uns auch seine Hilfe an, um die richtigen Entscheidungen in unserem Leben zu treffen. In der Heiligen Schrift sagt Herr Jesus: Ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wer meine Stimme hört und mir die Tür öffnet, bei dem werde ich mit ihm zu Abend essen, er bei mir und ich bei ihm. Spüren Sie in diesem Moment, wie liebevoll geht Gott uns entgegen? Es ist nur notwendig, dass er sich dieser göttlichen Hilfe öffnen.

Schauen Sie, Diplom-Theologe Löwenstein schreibt; die Redaktion des Deutschen Fernsehens habe das Atelier des berühmten Malers mit einer Kamera besucht, um sein künstlerisches Schaffen festzuhalten. In dem Moment, als sie eintraten, fiel Sonnenlicht durch das große Fenster auf das Gemälde, an dem der Maler arbeitete, und der Maler sagte zu ihnen: „Ihr seht, wie die Farben dieses Gemäldes im Sonnenlicht leuchten. Deshalb habe ich so ein riesiges Fenster in meinem Studio. Ohne Licht könnte ich nicht malen. Es wird ein Weihnachtsbild. Es gibt eine Krippe mit dem Kind Gottes. Da ist Maria, seine Mutter, und Josef, sein Pflegevater. Es gibt Engel und Hirten und einen Weihnachtsstern. Die Redakteure bewunderten die Bilder und fragten. Meister, was  bedeuten für Sie  die Weihnachten? Die Weihnachten sind ein Licht für mein Licht. Ohne Weihnachten wäre mein Leben als das Atelier ohne Licht. Und dann seufzte der Maler tief und sagte: Meine Herren Redakteure, können sie sich vorstelle, wie schön, glücklich und menschlich die Welt wäre, wenn wir alle das Licht des Sohnes Gottes, der in Bethlehem geboren wurde, in unser Leben annehmen würden. Und so bitte ich euch Schwester und Brüder, öffnen Sie ihre Herzen dem Herrn Jesus in den kommenden Weihnachtfesten. Er wird und helfen, damit wir die Dunkelheit des Egoismus, Atheismus und Genusssucht ablehnen. Und er wird uns helfen, damit wir in unseren Lebensentscheidungen das herrliche Licht  des Willens Gottes bevorzugen.

Zu Gott, der sich denen offenbart, die seinen Willen tun, lasst uns  beten, wie uns zu beten aufgetragen ist.

Wenn Gott mit uns ist, kommt mit ihm sein Friede. So bitten wir.

Selig, die auf  Gottes Wort hören, damit er sie  wach findet, wenn er wiederkommt.

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