Freitag der 12.Woche im Jahreskreis Mt 8,1-4

Jesus Christus, der uns reinigt von aller Schuld der Sünde, sei mit euch.

Mit Lepra erlebte der Patient eine echte Tragödie. Sein Körper verfaulte allmählich und sein Leiden endete mit dem Tod. Aber es scheint, dass dies nicht das größte Unglück der Aussätzigen war. Der Ausschluss aus der Gesellschaft war viel schlimmer. Aus Angst, andere anzustecken, wurden Leprakranke unter Todesstrafe gezwungen, außerhalb der Gemeinschaft gesunder Menschen zu leben. Sie versammelten sich in Gruppen außerhalb von Städten und Dörfern. Dort wurden sie gelegentlich mit Essen versorgt. Als sie die Menschen von weitem kommen sahen, riefen sie eine Warnung: „Unrein, unrein.“ Ihr Schicksal war wirklich bedauerlich.

Jesus, du hast Aussätzige von ihrer Not und Krankheit geheilt. Herr, erbarme dich unser.

Du hast Sünde, Tod und Verdammnis überwunden. Christus, erbarme dich unser.

Du willst uns frei machen von der Schuld der Sünde. Herr, erbarme dich unser.

Das Edikt über den Krankheitszustand und eine mögliche Genesung oblag den Priestern. Manchmal kam es zu einer Genesung, es handelte sich wahrscheinlich nicht unbedingt um Lepra. Dann kehrte der Kranke nach der Untersuchung durch den Priester in das gesellschaftliche Leben zurück.

Matthäus Bericht enthält seltsame, sogar unglaubliche Details. In der Menge um Jesus befand sich ein Aussätziger, den Jesus berührte, obwohl es ihm laut Gesetz nicht gestattet war. Es sind diese Elemente der Geschichte, die ihr dominierendes Merkmal ausmachen. Jesus kam zu den Bedürftigsten und Abhängigsten. Er akzeptierte kein Gesetz, das die Menschenwürde rücksichtslos mit Füßen trat, selbst wenn es rational gerechtfertigt war.

Und andererseits zeigt diese Szene die enorme Entschlossenheit eines Menschen, der in existenziellem Elend versunken ist. Eine normale Rettung gab es für ihn nicht mehr, sowohl in den Augen anderer als auch in seinen eigenen Augen war er ein völliger Versager. Jesus, von dem Wunderkraft, aber auch große Liebe und Mitgefühl für die Leidenden ausgingen, wurde für ihn zum letzten Hoffnungsschimmer. Vabank ging. Er kämpfte um sein Leben, für seine Würde. Er lehnte alle bindenden Traditionen ab und riskierte, von seinen Mitmenschen getötet zu werden. Jesus war seine einzige Hoffnung.

Für das Matthäusevangelium, das sich vor allem an diejenigen richtet, die vom Judentum zum Christentum konvertierten, hat der Ort dieses Ereignisses eine besondere Bedeutung. Durch seine Haltung zeigt Jesus, dass er nicht akzeptiert, was in der jüdischen Tradition nur Gesetz, sondern geistlos ist. Jesus akzeptiert nicht, was dem Menschen entgegensteht. Er akzeptiert kein Gesetz und keine Gesellschaft, in der es keinen Platz für die Schwachen und Benachteiligten gibt.

Die Geschichte erzählt uns, dass eine solche Gesellschaft auch heute noch kein Recht hat, als christlich bezeichnet zu werden. Andererseits zeigt das beschriebene Ereignis, dass auch der unglücklichste Mensch, der allgemein abgelehnt wird, sich immer auf Gott verlassen kann. Gott möchte, dass der Mensch immer rein und schön ist.

Alles, was Gott will, geschieht in dieser Welt. So wollen wir uns dem Willen des Vaters ergeben und beten.

Christus hat den Aussatz de Sünde geheilt und will uns seinen Frieden schenken. Wir bitten ihn.

Selig, die rein sind von aller Schuld und eingehen in das Reich des Vaters.

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