Gott, unser Herr, dessen Reich wachst über die ganze Erde, sei mit euch.
Der Ruf des Herrn zum Mut, der aus dem Vertrauen auf die Kraft der Gnade Gottes resultiert, ist mit dem Gleichnis vom Sauerteig und dem Senfkorn gemein. Es ist nicht nur eine innere oder äußere Entwicklung der Frömmigkeit oder der Kirche, sondern eine Betonung der Macht Gottes, die alle guten Dinge von kleinen Anfängen zu wunderbarer Größe bringen wird.
Jesus, du hast uns den Anfang göttlichen Lebens geschenkt. Herr, erbarme dich unser.
Du lässt dein Leben, mehr und mehr in uns wachsen. Christus, erbarme dich unser.
Du willst unser ganzes Leben mit Gnade erfüllen. Herr, erbarme dich unser.
Die Apostel brauchten diese Ermutigung, um auf die Macht Gottes zu vertrauen, damit sie sich nicht mit ihrer Bedeutungslosigkeit und der Macht ihrer Feinde abfinden würden. Noch heute scheint es manchmal so, als sei Gottes Sache verloren, und deshalb betont uns der Herr: Fürchtet euch nicht! Auch wenn meine und Ihre Anfänge im Reich Gottes klein waren, am Ende wird sich Gottes Sache durchsetzen!
Der Sauerteig christlichen Denkens muss alle Lebensbereiche durchdringen. Die Verantwortung für die Heiligung der Welt ist eine katholische Angelegenheit. Gewöhnliche Frömmigkeit wird wie Sauerteig sein, der ungenutzt bleibt und nicht in den Teig gegeben wird. Ein Christ darf sich nicht in die Privatsphäre zurückziehen und sagen: Mach, was du willst, aber ohne mich! Seine Aufgabe ist es, den Menschen, sein Denken und Handeln zu „taufen“ und die Geisteshaltung Christi in alle Bereiche des alltäglichen Lebens zu tragen.
Das Gleichnis vom Sauerteig zeigt, wie man die doppelte Gefahr des Christentums und der Lebensentfremdung vermeiden kann. Das geheiligte Christentum stellt eine große Gefahr für die wahre Religion dar. Wir kennen seine Formen in der Geschichte, als kirchliche Personen Bündnisse mit Kaisern, Königen, Armeen und Parteien schlossen, die Interessen des Altars und des Throns vermischten, sich auf weltliche Schirmherrschaft, Diplomatie, Macht und später auf das demokratische Christentum in politischen Parteien verließen.
Das vom Leben entfremdete und aus der Welt verbannte Christentum stellt heute eine noch größere Gefahr dar als das geheiligte Christentum. Fehler gibt es auf beiden Seiten, in der Kirche und in der Welt. Missverständnisse seitens der Gesellschaft über den zivilen Humanismus, in dessen Mittelpunkt der Mensch ohne Beziehung zu Gott steht, über die absolute Kontrolle des Rechts durch den Staat, Vorurteile über den Gegensatz von Wissenschaft und Glauben, antireligiöse Verleumdungen als Hindernisse für die Gesellschaft Fortschritt oder der systematische Ausschluss der Kirche aus der geistlichen Bildung der Jugend führten zur Entfremdung. Seitens der Mitglieder der Kirche wird die Entfremdung zwischen der Kirche und der Welt durch Ansichten überzogener Eschatologie, verleumderischer weltlicher Umwelt, sinnloser Angst vor der Welt der Technologie oder der Anhebung des Lebensstandards unterstützt.
Da Jesus Christus uns in sein Reich gerufen hat, dürfen wir wagen, zum Vater zu beten.
Wenn wir Gott lieben in allem, was uns widerfährt, werden wir in seinem Frieden bleiben.Deshalb bitten wir.
Selig, die das Wort Gottes annehmen und Wohnung finden in seinem Reich.
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