Der im Anfang bei Gott war und als Licht in diese Welt kam, Jesus Christus, das Wort Gottes, sei mit euch.
Geliebte, wir feiern die Geburt des Herrn, wir feiern Weihnachten. Für uns Christen ist es eine Einladung, das Geheimnis der Ankunft der Liebe in dieser Welt noch einmal zu erleben. Eine Liebe, die nicht nur den Christen galt, sondern allen Menschen. Wie die Engel nachts zu den Hirten sagten: Wir verkünden euch die Freude, die allen gehört. Weihnachten ist eine Einladung, diese Liebe anzunehmen, mit allen Konsequenzen, die sich daraus für das gesamte Universum ergeben, wenn wir an den Raum denken, und für die gesamte Geschichte, wenn wir an die Zeit denken. Gott ist Mensch geworden, sagen wir, und wir können sagen, dass die Liebe Mensch geworden ist. Lasst uns einen Moment darüber nachdenken, was diese Liebe bedeutet.
Jesus warst beim Vater vor aller Zeit. Herr, erbarme dich unser.
Du bist das Licht, das uns erleuchtet. Christus, erbarme dich unser.
Du hast mit deiner Herrlichkeit unter uns gewohnt. Herr, erbarme dich unser.
Die heidnische Vorstellung von Gottes Liebe in der Antike konnte durch den Philosophen Aristoteles zum Ausdruck gebracht werden: Gott bewegt die Welt so sehr, wie er geliebt wird. Nicht wie sehr er liebt, sondern wie sehr er geliebt wird. Diese Vorstellung wurde im Neuen Testament widerlegt. In einem seiner Briefe schreibt der Apostel Johannes über seine Erfahrung mit Jesus wie folgt: „Liebe besteht nicht darin, dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt und seinen Sohn gesandt hat.“ Wir lieben, weil er uns zuerst geliebt hat. Um Henry de Lubac zu paraphrasieren: Die Welt muss jedes Jahr zu Weihnachten erneut daran erinnert werden: Die Offenbarung der Liebe stellt alles auf den Kopf, was die Welt über das Göttliche dachte. Sogar unsere christliche Welt. Denn wir haben viele Bücher über Gott geschrieben, den es zu lieben gilt. Es gibt auch viele Bücher darüber, wie man ihn liebt, aber wir schreiben viel weniger darüber, wie Gott uns liebt. Auch in der Bibel ist Gott oft das Objekt und nicht das Subjekt der Liebe. Lieben ist das erste Gebot. Aber vor der Ordnung der Gebote steht die Ordnung der Gnade. sagte Kardinal Cantalamessa in seiner diesjährigen Adventspredigt vor Papst Franziskus und anderen Zuhörern im Vatikan. Liebe nicht nur als Pflicht. Sich Christus zu öffnen bedeutet, an die Liebe Gottes zu glauben und sie anzunehmen. Ich möchte noch einmal den Evangelisten Johannes erwähnen, er schreibt: Wir haben die Liebe kennengelernt, die Gott für uns hat. Weihnachten ist eine Offenbarung, eine Offenbarung der Güte und Liebe Gottes für uns und die Welt. Wir sind also eingeladen, es anzunehmen und noch mehr kennenzulernen.
Das Wort Gottes sagt zu uns: Da aber erschien die Freundlichkeit und Leutseligkeit Gottes, unseres Heilandes, nicht um der Werke willwn der Gerechtigkeit ,die wir hatten, sondern nach seiner Barmherzigkeit, machte er uns selig durch das Bad der Wiedergeburt und Erneuerung des Heiligen Geistes. (Titus 3, 4-5).
Ja, Gottes Güte und seine Liebe zu den Menschen wurden offenbart An Weihnachten muss man auch etwas kochen, viel putzen und etwas backen, und entspannen und trifft seine Familie . Aber das Wichtigste ist, diese Liebe Gottes mit Staunen anzunehmen. Wenn wir ein Geschenk erhalten, sind wir manchmal versucht, es sofort zurückzuzahlen. Und das ist nicht immer notwendig, denn es könnte bedeuten, dass wir uns verschuldet fühlen und unsere Schulden begleichen wollen. Du hast mir etwas gegeben – ich gebe dir etwas. Versuchen wir, uns mehr auf das Empfangen mit Staunen und Dankbarkeit zu konzentrieren und so das Geschenk und auch den Geber zu ehren. Nur dann können wir beschämt und bescheiden unsere Gabe geben. Das zeigt sich auch in der Art und Weise, wie wir beten. Oft beten wir: Gott, ich liebe dich von ganzem Herzen … Und vielleicht könnten wir zum Beispiel so zu beten : Gott, ich glaube von ganzem Herzen, dass Du mich liebst. Es klingt einfach, ist es aber nicht so leicht. Wir sind alle eher aktiv als passiv. Wir geben lieber, als wir empfangen. Wir wollen Gottes Liebe eher als Belohnung als ein Geschenk.
Wir wissen, dass die Gottes Liebe bleibt. Der Glaube, die Hoffnung, die Charismen werden alle aufhören. Alles wird verschwinden, als würde man das Gerüst von einem Gebäude abbauen und sie zeigt sich in all ihrer Schönheit. Aber jetzt sind wir dabei, dieses Gerüst aufzubauen. Und oft ist es nicht leicht, die Schönheit der Arbeit zu erkennen, zu deren Bau wir eingeladen wurden. Liebe baut auf. Das Wissen wächst. Wenn die Liebe aufbaut, können wir alle durch die Liebe zu Christus heranwachsen.
Abschließend erzähle ich eine Legende, die Geschichte der Hirten aus der Nacht, als die Liebe, Jesus, geboren wurde.
Die Hirten gingen nach der Ankündigung der Engel nach Bethlehem , um das Kind zu sehen. Jeder bereitete ein Geschenk vor, das er dem Neugeborenen schenken wollte. Unter den Hirten gab es einen armen Hirten , der nichts zu bieten hatte. Als sie zur Scheune kamen, bot jeder etwas an, jeder sein eigenes Geschenk. Maria konnte all diese Geschenke nicht einmal annehmen, weil sie das Jesuskind in ihren Händen hielt. Dann bemerkte sie diesen Hirten, der in der Ecke stand und nichts hatte, und sie legte ihm das Kind in den Arm. Nichts zu haben war sein Glück. Mögen wir auch so viel Glück haben. Nehmen wir es diese Weihnachten mit leeren Händen, aber mit einem Herzen voller Dankbarkeit entgegen.
Der als Kind in der Krippe lag, hat uns das Heil des ewigen Vaters verkündet. Deshalb wagen wir zu sprechen.
Gottes ewiges Wort ist Fleisch geworden, damit wir zur Herrlichkeit seines unvergänglichen Lebens gelangen. Darum bitten wir.
Selig, die Gott aufnehmen, damit sie ihn dereinst schauen dürfen in Herrlichkeit.
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