Hl. Stephanus, erster Märtyrer, Mt 10, 17-22
Jesus, der sagte: Nehmt euch aber vor den Menschen Acht. Denn sie werden euch vor die Gerichte bringen, sei mit euch.
Um etwas wirklich zu verstehen, brauchen wir jemanden, der es gut erklärt, am besten mit einem Beispiel. Und wir müssen auch genügend wahre und plausible Fakten haben, um ein richtiges Urteil zu fällen.
Jesus, du schenkst uns die Kraft, dich zu lieben.Herr, erbarme dich unser.
Du rufst uns zur Entscheidung für dich. Christus, erbarme dich unser.
Du bist uns nah in deinen Zeugen. Herr, erbarme dich unser.
Wir reden immer über geistige Dinge. Und wir befinden uns in der Nachweihnachtsoktav, genauer gesagt in der Oktav des Festes der Geburt des Herrn, wo wir die acht Tage so freudig feiern wie einen, den ersten. An diesem Tag, feiern wir das Fest des ersten Märtyrers, des heiligen Stephanus.
Es mag uns seltsam erscheinen, dass wir gerade zu Weihnachten ein Fest für jemanden feiern, der Christus, wahrscheinlich nicht einmal persönlich kannte und der einige Jahre nach seinem Abgang von dieser Welt, starb. Die Erklärung ist einfach: Das Fest des heiligen Stephanus ist älter als der Weihnachtstag (sogar genau am 25., war das Fest der Jungfrau und Märtyrerin Anastasia, deren Name im römischen Kanon – dem Ersten Eucharistischen Hochgebet – nur noch vorkommt). Neben dieser historischen Erklärung wird uns jedoch noch eine weitere Erklärungen angeboten. Diese hat mit der Liturgie zu tun, in der wir bei den Festen einen Weihnachts- und einen Osterkreis unterscheiden. Aus Weihnachten ergeben sich Feste wie die Darstellung des Herrn, das Fest des hl. Mariä Heimsuchung oder das Fest der Geburt Johannes des Täufers. Der Osterkreis wiederum umfasst alle Sonntage, die Feste des Heiligen Geistes und aller Märtyrer, einschließlich des Martyriums des Heiligen Johannes des Täufers. Sowohl gestern, als auch heute verbinden sich der Weihnachts- und der Osterkreis zusammen. Und heute ganz besonders. Denn an Weihnachten wird uns bewusst, dass Gott Mensch geworden ist, damit wir Menschen Kinder Gottes werden können. An Ostern dagegen erkennen wir, wie sehr Gott uns geliebt hat – so sehr, dass er sein Leben für uns hingegeben hat.
Die erhabene Liebe, die Gott uns gezeigt hat, als er auf diese Erde kam, wurde sich als konkrete und vorstellbare Liebe äußern, indem der Sohn Gottes für uns starb. Der heilige Johannes drückt es so aus: “Wir haben erkannt, was Liebe ist, weil er sein Leben für uns hingegeben hat. Auch wir sind verpflichtet, unser Leben für die Brüder hinzugeben”. (1 Joh 3,16). Die große Liebe Gottes führt uns also zu großen Dingen. So wie es der heilige Paulus an anderer Stelle wieder ausdrückt: “Denn wir werden von der Liebe Christi ergriffen, wenn wir erkennen, dass, wenn einer für alle gestorben ist, und somit alle gestorben sind.” (2. Korinther 5,14). Wenn ich also in Ehrfurcht vor Gottes Liebe stehe, inspiriert mich das und führt mich dazu, ähnliche Werke zu tun, wie Christus sie getan hat.
In der Kirche gedenken wir einer großen Zahl von Märtyrern, die Christus in seiner Liebe auf konkrete Weise gefolgt sind. Und der erste von ihnen war der heilige Stephanus. Er – und alle anderen – haben verstanden, welche Liebe Christus dazu brachte, auf die Erde zu kommen und einer von uns zu werden. Und er verstand auch, welche Liebe ihn an das Kreuz führte. Um sein Leben für uns hinzugeben und durch seine Auferstehung den Himmel für uns zu öffnen.
Brüder und Schwestern! Der heilige Stephanus ist derjenige, der das verstanden hat. Er ist nicht nur der erste Märtyrer, sondern auch der erste, der uns ein Beispiel dafür ist, wohin uns die Liebe zu Gott und durch ihn die Liebe zu den Menschen führt. Sehr passend gehört er daher in die Feier des Weihnachtsfestes und in die Weihnachtsoktav. Es soll also nicht nur ein Tag des Besuchs von Verwandten und Bekannten sein, sondern – im Geiste von Weihnachten und Ostern – auch ein Tag der Besinnung auf das Geheimnis der Liebe Gottes. Die Liebe, die darin zum Ausdruck kam, dass Gott Mensch wurde, und die darin zum Ausdruck kam, dass Gott sein Leben für unsere Sünden hingab. Mögen wir auch verstehen, dass ein wichtiges Merkmal der Liebe Gottes das Opfer ist.
Als Christen sind wir in Gottes Gnade und könen durch Jesus Christus zu Gott unserem Vater beten.
Mit dem Frieden und der Eintrach in unseren Familien beginnen Friede und Eintrach in der Welt. Deshalb bitten wir.
Unser Gott ist auf der Erde erschienen als Mensch unter den Menschen.
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