Mittwoch der 2. Osterwoche Apg 4,32-37

Gott, der Herr, der seinen  einzigen Sohn dahingab, um uns zu retten, sei mit euch.

Zu Beginn seines öffentlichen Wirkens, als Jesus in der Synagoge von Nazareth predigte, waren alle Anwesenden voller Zorn (griech. thymos) und wollten ihn beseitigen, indem sie ihn vom Rand des Berges warfen. Aber er ließ sich von der Wut der Umstehenden nicht mitreißen und ging ruhig davon (vgl. Lk 4). Die heutige Lesung aus Apostelgeschichte Kapitel 5 beschreibt eine ähnliche Situation. Der Hohepriester und die Sadduzäer wollten die Apostel voller Eifersucht (gr. zēlos) loswerden und darum steckten sie ins Gefängnis. Aber sie verlassen das Gefängnis und niemand greift gegen ihnen ein.

Jesus, du hast dein Leben hingegeben für unsere Schuld. Herr, erbarme  dich unser.

Durch dich ist die Welt gerettet worden. Christus, erbarme dich unser.

Du bist  das Licht, das jeden Menschen erleuchten will. Herr, erbarme  dich unser.

Beachten wir, wie sich das Schicksal Jesu in der Gemeinschaft seiner Anhänger in besonderer Weise widerspiegelt. Erstens sind sie vor Gefahren geschützt, so wie er geschützt wurde. Dann werden sie auch Verfolgung, Folter und Tod erleben. Das Spiegelbild des Lebens Jesu endet nicht mit dem Tod und dem Grab. Es hat seinen Höhepunkt im Mysterium von Ostern, in der Hoffnung auf Auferstehung, in eine neue Lebensqualität.

Die Gestalt des Engels des Herrn, der nachts die Gefängnistür öffnet, um die Apostel herauszuholen, kann uns an die alttestamentlichen Ereignisse des Auszugs der Israeliten aus Ägypten erinnern, wie sie im Buch Numeri zusammengefasst sind: „Wir weinten.“ Als er zum Herrn um Hilfe rief, erhörte er unser Schreien und sandte uns einen Engel, der uns aus Ägypten führte“ (Nm 20,16). Wir können aber auch an unseren persönlichen Exodus und innere Gefängnisse denken, in denen andere uns mit ihrer Wut oder ihrem Neid festhalten wollen. Lassen wir uns nicht von ihrer Bosheit niederreißen.

Es gibt auch Kerker die einen Schlüssel von innen haben; insbesondere die Kerker der Unversöhnlichkeit und der „Selbstgerechtigkeit“. An Ostern geht es darum, dass der auferstandene Herr mit uns den Schlüssel umdrehen, die Tür öffnen und uns in die Freiheit führen möchte. Freiheit wird hier als Freiheit für etwas dargestellt. Der Engel erklärt es als Freiheit für die Verkündigung der Worte des Lebens (V. 20).
Lasst uns heute Zeuge eines neuen Lebens in Jesus Christus werden.

Zum Vater.der seinen Sohn für uns dahingegeben hat, dürfen wir als seine Kinder beten.

Das  Gericht des Herrn ist ein Gericht der Liebe. Wer glaubt, findet  in ihm den Frieden. Dazu bitten wir.

Selig, die das Licht Gottes angenommen haben und die Wahrheit tun, die uns verkündet ist.

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