Der Gott Abrahams ,Isaaks und Jakobs, der seinen Sohn Jesus von den Toten erweckt hat ,sei mit euch.
An diesem dritten Sonntag der Osterzeit kehren wir nach Jerusalem zurück, in den Abendmahlssaal, angeführt von zwei Emmausjüngern, die auf der Reise mit großer Spannung den Worten Jesu lauschten und ihn dann »beim Brechen des Brotes« (Lk 24,35) erkannten
Die Jünger erschraken, als sie dich sahen. Herr,erbarme dich unser.
Du hast dich als der vor Jahrtausenden Verkündete offenbart. Christus, erbarme dich unser.
Du hast deine Jünger zu Zeugen deiner Auferstehung berufen. Herr, erbarme dich unser.
Schon im Abendmahlssaal erscheint der auferstandene Christus inmitten einer Gruppe von Jüngern und grüßt sie: »Friede sei mit euch!« (V. 36). Aber sie sind erschrocken und glauben, »einen Geist zu sehen«, wie es im Evangelium heißt (V. 37). Jesus zeigt ihnen die Wunden an seinem Leib und sagt: “Seht auf meine Hände und Füße, dass ich es bin!” (V. 39). Und um sie zu überzeugen, bittet er um Nahrung, die er vor ihren staunenden Augen verzehrt (vgl. V. 41-42).
Es gibt ein besonderes Detail in dieser Beschreibung des Ereignisses. Das Evangelium sagt, dass die Apostel “nicht mit großer Freude glauben konnten”. Sie waren so glücklich, dass sie nicht glauben konnten, dass so etwas real sein könnte. Es gibt noch ein zweites Detail: Sie waren erstaunt, erstaunt; Staunen Sie, denn die Begegnung mit Gott führt Sie immer zum Staunen: Sie geht über die bloße Leidenschaft, die Freude hinaus, sie ist eine andere Erfahrung. So hatten die Jünger Freude, aber eine solche Freude, dass sie dachten: Nein, das kann nicht wahr sein… Es ist das Wunder der Gegenwart Gottes. Vergesst diesen Seelenzustand nicht, der so schön ist.
Dieser Abschnitt aus dem Evangelium zeichnet sich durch drei sehr spezifische Verben aus, die in gewisser Weise unser persönliches und soziales Leben widerspiegeln: schauen, berühren und essen. Dies sind drei Aktivitäten, die Freude an der wahren Begegnung mit dem lebendigen Jesus bereiten können. Schauen. “Schaut auf meine Hände und Füße” – sagt Jesus. Schauen heißt nicht nur aufzeichnen; Es ist mehr, es geht auch um Absicht, um Willen. Deshalb ist es eines der Verben der Liebe. Mama und Papa schauen ihr Kind an, Liebende schauen sich an; Ein guter Arzt schaut den Patienten aufmerksam an… Schauen ist der erste Schritt gegen die Gleichgültigkeit, gegen die Versuchung, das Gesicht auf die andere Seite zu wenden, weg von den Schwierigkeiten und dem Leid der anderen. Schauen. Und ich: Nehme ich Jesus nur auf oder schaue ich ihn an?
Das zweite Verb ist berühren. Indem du die Jünger einlädst, ihn zu berühren und so zu entdecken, dass er kein Geist ist – berühre mich! Jesus zeigt ihnen und uns, dass die Beziehung zu ihm und zu unseren Brüdern und Schwestern nicht »auf Distanz« bleiben kann, denn es gibt kein Christentum in der Ferne, das Christentum existiert nicht nur auf der Ebene des Sehens. Die Liebe braucht sowohl den Blick als auch die Nähe, sie braucht den Kontakt, das gegenseitige Teilen des Lebens. Der barmherzige Samariter beschränkte sich nicht darauf, den Mann zu betrachten, den er halbtot am Wegesrand fand: Er blieb stehen, bückte sich, versorgte seine Wunden, berührte ihn, setzte ihn auf sein Zugtier und fuhr ihn in eine Herberge. So ist es auch mit Jesus selbst: Ihn zu lieben bedeutet, in die Gemeinschaft des Lebens einzutreten, in die Vereinigung mit ihm.
Und wir kommen zum dritten Verb, essen, das unsere menschliche Natur in ihrem natürlichsten Mangel gut ausdrückt, nämlich das Bedürfnis zu essen, um zu leben. Aber das Essen, wenn wir es gemeinsam mit anderen, in der Familie oder unter Freunden tun, wird auch zu einem Ausdruck der Liebe, zu einem Ausdruck der Gemeinschaft, zum Feiern… Wie oft stellen uns die Evangelien Jesus als einen Menschen vor, der diese soziale Dimension lebt! So wie der Auferstandene, mit seinen Jüngern. So sehr, dass das eucharistische Mahl zum Markenzeichen der christlichen Gemeinschaft geworden ist. Gemeinsam das Fleisch Christi essen: Sie ist zentral für das christliche Leben.
Brüder und Schwestern, dieser Abschnitt aus dem Evangelium sagt uns, dass Jesus nicht irgendein »Geist« ist, sondern eine lebendige Person; daß Jesus, wenn er sich uns nähert, uns mit Freude erfüllt, bis wir es nicht glauben können, und uns in Ehrfurcht zurücklässt, in der Art von Staunen, die nur die Gegenwart Gottes schenkt, weil Jesus die lebendige Person ist. Christen zu sein ist nicht in erster Linie eine Lehre oder ein moralisches Ideal, sondern eine lebendige Beziehung zu ihm, zum auferstandenen Herrn: Schauen wir auf ihn, berühren wir ihn, nähren wir uns von ihm, und von seiner Liebe verwandelt, sehen, berühren und nähren wir die anderen als Brüder und Schwestern. Die Jungfrau Maria helfe uns, diese Erfahrung der Gnade zu leben.