Hl.Stephanus,erster Märtyrer. 2013

Hl. Stephanus,2013

Einleitung

Herr Kohn wollte in einem Hotel ein Zimmer bestellen. Der Empfangschef lehnte ihn mit den Worten ab: “Wir nehmen hier keine Juden auf. Kohn wehrte sich. Er fragte: ” Sind Sie ein Christ?” Der Empfangschef antwortete: “Ja, das bin ich. Warum fragen Sie”? Er meinte darauf: “Dann kennen Sie sicher die Geschichte  von Jesus Christus. Seine Mutter war  Maria, nicht wahr? Und er ist in Bethlehem geboren? Ja, und wissen Sie, warum er in einem Stall geboren wurde? Falls Sie es nicht  wissen, dann kann ich Ihnen das genau sagen:  Die Empfangschefs waren damals eben solche  Lumpen wie Sie!”

Predigt.

Aus der Geschichte wissen wir, dass zwischen den Christen und den Juden manchmal Streit und Unzufriedenheit war. Es gibt Gegenden, da  haben die Juden  etwas  gegen die Christen, anderswo die Christen gegen  die Juden. Ähnliche Streitigkeiten können wir im Irak und  Iran zwischen den Schiiten und Sunniten beobachten. In Belfast kämpften Protestanten gegen  Katholiken. Fanatische Menschen führen in Namen des Glaubens und der Religion die Religionskriege. Das ist das Problem  der Andersartigkeit der Menschen.  Anstatt dass ein Mensch  anerkannt, dass  andere eben  anders sind  und auch  das Recht haben  anders zu sein, meint er vielfach  er müsse  andere  umerziehen,  damit sie so werden  wie er. Im Matthäus  Evangelium lesen wir : “Nehmt euch aber von den Menschen in Acht! Denn sie werden euch vor die Gerichte bringen und in ihren Synagogen auspeitschen.Ihr werdet um meinetwillen vor Statthalter und Könige geführt ,damit ihr vor ihnen und den Heiden Zeugnis ablegt.” Jesus rechnete damit, dass auch  die Apostel  Widerspruch erleiden werden. Sie werden nicht überall angenommen werden  und man  wird sie auch  verfolgen. Davon zeugt auch die Geschichte des Heiligen Diakons Stephanus. Er bediente bei den Tischen, außerdem predigte er auch. Er warf den Juden vor: “Ihr  habt den Propheten aus Nazaret gekreuzigt, obwohl er die Menschen zu Gott führte. Ihr bekennt euch zu Gott, und trotzdem habt ihr ihn getötet.” Der Satz des Stephanus:  ,, Ich sehe den Himmel offen und den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen” war für die Juden  eine Lästerung. Sie meinten, Jesus wurde  nach  gültigem Recht verurteilt und als ein Verbrecher hingerichtet.  Und dieser Stephanus erlaubt sich zu sagen, dass er zur Rechten Gottes steht, also verherrlicht ist. Wenn aber Gott seinen Tod  erlaubte, so   bedeutete das  dass er ein Übeltäter war. Er gehört in die Hölle und nicht zur Rechten Gottes. Es ist unmöglich, dass er unschuldig ist. Wegen dieses Religionsstreites musste  Stephanus sterben. Ähnliche Geschichten wiederholen sich immer wieder in jedem Jahrhundert. Es sind nur andere Personen, aber das Prinzip ist das gleiche. Der Mensch hat noch nichts  daraus gelernt und  ist nicht  tolerant. Statt  Barmherzigkeit setzt sich  der  eigene Egoismus durch.  Toleranz ist aber  ein wichtiges Prinzip, um die Andersartigkeit  von Menschen  zu akzeptieren. Das  Christentum geht sogar  so weit, dass es verlangt seine  Feinde zu lieben. Anselm Grün schrieb; Die Liebe zu Gott ist anspruchsvoll, aber noch anspruchsvoller ist der Hass. Der Feind bestimmt unsere Laune und unser Verhalten. Durch  Hass und Unverträglichkeit   hören wir auf , frei zu sein. Die  richtige christliche Einstellung ist nicht nur Toleranz, sondern besonders auch die Liebe. Davon zeugt  die folgende Geschichte. Ein Mann wollte in  einem Kiosk  eine Zeitung kaufen. Er begrüßte den Verkäufer freundlich, doch dieser   schnauzte ihn an  und  hielt ihm die Zeitung  frech vor die  Nase. Der Kunde nahm  die Zeitung und wünschte dem Verkäufer ein angenehmes Wochenende. Ein Freund des Kunden hatte  die ganze Situation beobachtet.Er fragte ihn:”Ist dieser Verkäufer  immer so unfreundlich zu Dir”? Er antwortete:”Leider immer”. “Und  warum bist du zu ihm so höflich und freundlich, wenn er doch zu dir so unfreundlich ist?” “Ich  möchte, dass er sich entscheidet, sich ebenso zu  benehmen wie ich.  Wenn ich ihn aber ebenso anschnauze, dann bedeutet das nur,dass ich  seine Laune kopiere. Dann wird  dieser so groß, dass er mir  die Freiheit nimmt  und für mich  entscheidet wie ich mich zu fühlen habe.” Je größer  der Zorn wird  umso mehr  Unordnung  gibt es in der Welt und es entstehen  ,,Feuerstätten des Krieges”. Deshalb  ist es so  wichtig ein Beispiel an Stephanus zu nehmen, der die  Liebe repräsentierte. Glauben Sie mir, es ist anspruchsvoller zu verzeihen, als zu hassen   Der  größte Feind ist oft in uns  der Zorn. Besiegen wir  den Zorn, so  besiegen wir  einen der größten Feinde. Bitten wir den Herrn, dass er uns hilft  tolerant  zu sein!   Beten wir für alle , die uns nicht verstehen , nur so können wir unser  Leben im Geiste der Liebe  verwirklichen!

 

 

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