Hl.Petrus und Hl.Paulus, Apostel Mt 16,13-19
Hl.Petrus und Paulus Apostel 2014 A
Einleitung
In unserem Leben gibt es Situationen, wo uns der Atem still zu stehen scheint. Es ist dann, wenn uns etwas oder jemand überrascht, wir verwundert oder verzaubert sind von etwas. Solche Situationen erlebten auch die Apostel Petrus und Paulus in ihrem Leben. Wir feiern heute ihr besonderes Fest.
Predigt
Für das Leben der Heiligen Petrus und Paulus ist von größter Bedeutung ihre Begegnung mit Jesus. Jesus beeinflusste im wesentlichen ihr Leben. Wie war das beim Heiligen Petrus? Jesus sagte zu ihm und zu den anderen Aposteln: „Fahrt hinaus auf den See und werft eure Netze zum Fang aus!“ Simon Petrus antwortete ihm: „Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen. Doch, weil du es sagst, wollen wir die Netze noch einmal auswerfen.“ Das taten sie und fingen eine so große Menge Fische, dass ihre Netze zu reißen drohten. Ein anderes Mal blieb Petrus auch die Luft förmlich weg, es war beim Sturm auf dem See, als Jesus dem Sturm befahl, still zu sein. Schließlich hat Petrus sogar Jesus verleugnet und er erwartete vielleicht sogar, dass Jesus sich dadurch von ihm abwendet, dass er ihm nicht verzeihen wird. Das war aber nicht der Fall. Jesus handelte zur Überraschung für Petrus nach der Aufstehung folgendermaßen, in dem er sagte: „Weide meine Schafe!“ Um das Jahr 44 während der Regierungszeit des Königs Agripus wurde Petrus verhaftet. Alle beteten für ihn und so wurde er auf wunderbare Weise aus dem Gefängnis befreit. Was Petrus erlebte, das war voll von Wundern. Die Begegnung mit Jesus war für ihn so bereichernd, dass er gar nicht anders konnte, als Jesus nachzufolgen und sein Leben für ihn aufzuopfern. Christus war die Freude seines Leben und sie durchdrang sein Leben völlig.
Ähnlich war es mit dem Apostel Paulus. Er war ein hochgebildeter überzeugter Jude und verfolgte Jesus. Er ließ viele, die an Jesus glaubten, ins Gefängnis werfen. Als er aber eines Tages auf dem Weg nach Damaskus war, erlebte er eine Jesus-Begegnung. Plötzlich wurde er durch ein Licht vom Himmel erleuchtet, stürzte zu Boden und hörte eine Stimme zu sich sagen: „Saul, Saul, warum verfolgst du mich?“ Er antwortete: „Wer bist du, Herr?“ Dieser sagte: „Ich bin Jesus, den du verfolgst!“ Er bekehrte sich und predigte von nun an von Jesus und schrieb viele Briefe. Auch für ihn hatte die Begegnung mit Christus einen entscheidenden Einfluss genommen. Er wurde oftmals vom Heiligen Geist erfüllt.
Fragen wir uns: Was hat die beiden Heiligen Petrus und Paulus konkret von Jesus angesprochen und verzaubert? War es die Liebe und die Art der Handlungen? Ich denke schon, denn Jesus handelt in Liebe und Freiheit und er verurteilt niemanden. Jesus wusste um die Fehler der beiden. Er wusste, dass Petrus kein vollkommener Mensch war und trotzdem sagte er zu ihm: „Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreiches geben; was du auf Erden binden wirst, das wird auch im Himmel gebunden sein und was du auf Erden lösen wirst, das wird auch im Himmel gelöst sein.“ Es ist also bewundernswert, welches Zutrauen hier Jesus den Menschen gegenüber hat.
Eigentlich müssten auch wir manchmal sagen: „Jesus, ich bin deiner Liebe nicht wert!“ Aber es sollte uns bewusst sein – und das waren sich auch die beiden Apostelfürsten – dass Christus sie liebt – und auch uns liebt. Sie haben diese Liebe weitergeschenkt, und auch wir sollten sie weiterschenken. Wir können an den beiden Aposteln sehen, wie sich ihre Haltung geändert hat. Christus kann jeden Menschen ändern, auch uns. Viele Menschen haben unter dem Einfluss des Christentums ihr Leben geändert.
Dazu erzähle ich noch ein Vorkommnis, das dies bestätigt: Henry Dunant war ein Kaufmann, der aus einer reichen Familie stammte. Als er 31 Jahre alt war, wollte er zum französischen Kaiser Napoleon III fahren, um die Erlaubnis für ein geschäftliches Unternehmen in Algerien zu erbitten. Statt der Audienz beim Kaiser wurde er zum Zeugen der militärischen Feldschlacht bei Solferino. In dieser Schlacht besiegte Napoleon auf der Seite Sardiniens Österreich. Dunant sah, wie beinahe 300 000 Menschen einander gegenüberstanden und sich gegenseitig töteten. Es gab auch viele Tausende Verletzte. Damals entschied sich Dunant, der ja eigentlich ursprünglich zum Kaiser wollte, den Verletzten zu helfen. Er tröstete sie und schrieb letzte Wünsche und Grüße an ihre Familien. Aus dem Helfer Dunant wurde schließlich der Organisator einer großen Gemeinschaft. Mehr und mehr Menschen halfen ihm. Vom eigenen Geld errichtete er ein Krankenhaus und versorgte es mit Medikamenten. Er versuchte auch, die Kranken zu behandeln. Dieses massenhafte Leid brachte ihn dazu, eine systematische Hilfe aufzubauen und er gründete die Organisation für die Hilfe der Kriegsopfer. Dazu suchte er ein Zeichen, ein Symbol, es war das Rote Kreuz. Diese Organisation bedeutete Hilfe und Trost für Millionen Menschen, auch heute noch. Die Feldschlacht bei Solferino änderte also das Leben von Henry Dunant vollkommen.
Bitten wir heute die Apostel Petrus und Paulus , dass auf ihre Fürbitten auch unser Leben geändert werde.
Dieser Beitrag wurde unter
Sonntagpredigt veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den
Permalink.