17. Sonntag A Mt 13, 44-55

17.Sonntag A 2014 Die Gleichnisse  vom  Schatz und von der Perle

Einleitung

Viele Menschen sagen: Wer Geld hat, hat  alles. Man kann dann  alles kaufen, wonach das Herz begehrt.  Sie wollen viel Geld haben, damit sie alles kaufen können, was ihnen Spaß und Freude macht: Autos,  Häuser, Schmuck und vieles andere. Reichtum ist für sie die wichtigste Sache der Welt. Die Aussage Jesu im heutigen Evangelium wird daher viele Menschen heutzutage überraschen. Er erzählt nämlich von einem Wert, der weitaus wertvoller ist als die teuersten Schätze der Welt, kostbarer als die schönsten Perlen. Dieser Wert ist das Himmelreich.

Predigt

Sie wissen, wenn wir vom Himmel sprechen, denken wir nicht an den Raum, der sich über die Erde wölbt. Wir bezeichnen im Sprachgebrauch natürlich auch den Raum, der über uns ist als Himmel. Wir sprechen von den Sternen am Himmel und von der Sonne, die vom Himmel herabstrahlt. Allerdings haben dieser räumliche Himmel und das Himmelreich – das Reich Gottes –  nichts gemeinsam.

Warum nicht? Der Himmel über uns, ist etwas, was wir sehen können. Das Reich Gottes – auch als Himmelreich bezeichnet –  ist für uns unsichtbar. Zu denken, dass Gott dort irgendwo oben auf einem Thron sitzt, umgeben von Engeln und dass dies so hoch oben ist, und wir daher seine Pracht und Herrlichkeit mit den Augen nicht sehen können, ist nicht richtig. Dass dies ein Irrtum sei, dass erfuhr auch der erste Kosmonaut Jurij Gagarin, der nach seiner Rückkehr aus dem Weltall, erklärte: Ich habe Gott dort oben nirgendwo gesehen. So ist es – Kosmonauten können monatelang im Weltall herumfliegen oder auf irgendeinem Planeten landen, sie werden dort niemals Gott noch Engel treffen.

Als einfache Menschen werden wir uns dann fragen: Was ist dann das Reich Gottes? Ich würde darauf antworten: Das ist der Zustand des größten Glücks und eine unendliche Freude, die der Mensch mit Gott im Jenseits erleben wird. Diese Welt ist uns Menschen jetzt noch unsichtbar. Wenn im Himmelreich der Materialismus wichtig wäre, so wäre das sehr armselig, denn alles, was wir mit den Augen sehen können, gehört zu den unwesentlichen Dingen, was die Ewigkeit betrifft. Was wir noch nicht sehen können, das ist so fabelhaft und imposant, dass wir es uns nicht vorstellen können. Dazu ein Vergleich: Wir sehen mit unseren Augen zum Beispiel ein Pferd oder einen Elefanten, wir können aber nicht die Elektrizität, den Magnetismus, die Atomkraft sehen. Das sind alles imposante und großartige Tatsachen, die sehr bedeutend für uns sind und nicht vergleichbar mit der Kraft eines Pferdes oder eines Elefanten.

Auch das Himmelreich gehört zu dieser großartigen Wirklichkeit, die aber noch viel viel bedeutsamer ist, denn es ist der Sinn und das Ziel unseres Lebens. Wenn das nicht so wäre, würden viele Menschen ihre Belohnung für das Gute, dass sie auf Erden getan haben, nie bekommen. Hier auf Erden ist keine Gerechtigkeit. Daher ist nichts auf der Welt wertvoller als das Leben mit und in Gott. Wenn uns der große Wert einer Freundschaft mit Jesus und das ewige Glück bei Jesus bewusst ist, dann werden wir wie der Mann im heutigen Evangelium handeln, der um jeden Preis den Schatz gewinnen wollte.

Leider gibt es Menschen, die viel opfern, damit sie das gewinnen, was für sie wertvoll ist. Ich denke da  zum Beispiel an Sammler, die alles geben, um für ihre Sammlung Gegenstände zu erwerben, an denen es ihnen besonders liegt. Sie sind bereit für ihre Sammlerleidenschaft alles zu geben, Millionen auszugeben für verschiedene Kunstwerke oder Papiere, die unterschrieben sind von prominenten Persönlichkeiten. Traurig ist aber, dass diese Menschen kaum fähig sind zu begreifen, was für ein großes Glück und für eine große Freude es ist, einmal im Reich Gottes zu leben.

Wie können wir das Himmelreich gewinnen? Dazu brauchen wir Hilfe, mit unseren eigenen Kräften können wir das nicht.  Gott bietet uns seine Hilfe an und wir müssen sie annehmen und an uns arbeiten.

Dazu ein Beispiel: Zu einer Einsiedelei tief im Wald kam bei einer Jagd ein König. Er war überrascht, dort einen Menschen anzutreffen. Er fragte den Einsiedler: Warum lebst du hier? Er antwortete: Ich bin hierher gekommen – wie Sie – um zu jagen, ich jage aber nicht nach Wild, sondern ich jage nach dem Himmelreich. Dieses Reich können wir nicht für Geld kaufen, es kann uns nur geschenkt werden. Es wird nur jenen geschenkt, die sich darum bemühen.

Es wäre schön, wenn wir uns alle darum bemühen würden, das Reich Gottes zu erlangen, in dem wir das Wort Gottes hören, danach leben und handeln und die vielen Gnaden, die Gott uns anbietet, annehmen. Das wunderschöne Beispiel von der kostbaren Perle möge uns daran erinnern.

 

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