Die Erklärung der heiligen Messe 1

Viele von uns besuchen die heilige Messe. Bei der heiligen Messe beten wir, machen wir verschiedene Gesten, wir stehen auf, wir  reichen uns die Hände, aber es passiert, dass wir mit leerem Herzen weggehen. Die heilige Messe ist die Quelle des geistigen Lebens, der Brunnen des lebendigen Wassers. Aber leider ist dieser oft geschlossen oder versiegelt. Diese Quelle ist darum geschlossen, weil wir die heilige Messe nur aufnehmen als ein schönes Erlebnis, oder für das Erleben einer geistigen Atmosphäre oder einfach, um die Predigt zu hören. Es gibt Menschen, die sagen: Kann ich nicht auch zu Hause beten? Oder: Wenn ich in den Wald gehe, dort kann ich mich besser konzentrieren. Warum sollte ich in die Kirche gehen, Gott ist doch überall.

Wegen dieser Einwände  ist es notwendig, die Geheimnisse, die Bedeutung und Wichtigkeit der heiligen Messe zu begreifen. Zu allem, was wir erleben wollen, ist es wichtig, sich vorzubereiten, zum Beispiel für eine Geburtstagfeier, für ein Konzert, für die Begegnung mit Freunden. Auch für die Begegnung mit Gott müssen wir uns gut vorbereiten. Daran erinnern uns schon die Glocken. Sie rufen uns wie der Prophet Joel zu: ,, Auf dem Zion stoßt in das Horn, ordnet ein heiliges Fasten an, ruft einen Gottesdienst aus. Versammelt das Volk, heilige die Gemeinde. Versammelt die Alten, holt die Kinder zusammen, auch die Säuglinge” (Joel 2,15-16. In der Offenbarung heißt es ,,Selig, wer zum Hochzeitsmahl des Lammes geladen ist” (Offb 19,9).  

Aber  es ist möglich,  diese Einladung abzulehnen. Es ist möglich, wie der Mann im Gleichnis zu Jesus zu sagen: “Ich kann nicht kommen. Gerade habe ich das Feld gekauft  und ich muss es  ansehen.” In diesem Gleichnis sind auch  andere Gründe angeführt, warum der Mensch nicht kommen kann. Es gibt heutzutage viel Gründe: Ich habe viel Arbeit,  im Fernsehen ist ein guter Film, ich bin müde, ich habe Besuch, ich mache einen Ausflug. Wenn wir darüber tiefer nachdenken, stellen wir aber fest, dass es nur eine  Ursache gibt: Die Liebe zu Gott ist gering und er wird daher nicht auf den ersten Platz gestellt. Doch die schönste Vorbereitung auf die Heilige Messse ist die Sehnsucht nach Gott. Diese Sehnsucht sollte in eine freudige Entschlossenheit einmünden. Diese Entschlossenheit hatten jene, die zum Tempel nach Jerusalem wanderten. Im Psalm 112, 1 heißt es:  ,,Ich freute mich, als man mir sagte: Zum Haus des Herrn wollen wir pilgern” . Und im Psalm 100,4 steht geschrieben: ,,Tretet mit Dank durch seine Tore ein! Kommt mit Lobgesang in die Vorhöfe seines Tempels! Dank ihm, preist seinen Namen!” Wie schön wäre es, wenn auch wir mit dieser Sehnsucht in die Kirche kommen würden.

Wenn wir die Kirche betreten, befindet sich im Vorraum das Weihwasserbecken mit geweihtem Wasser. Wir tauchen die Finger ins Wasser ein und machen ein Kreuzzeichen. Durch dieses Zeichen bekennen wir unseren Glauben. Durch das Kreuz erinnern wir uns daran, dass wir Christen sind. Wir  haben  das Recht, wir  haben das Privileg,  die heilige Messe zu feiern. Das Kreuzzeichen erinnert uns daran, dass wir  Christus anziehen sollen, ihm unsere Fähigkeiten geben sollen, unser Herz, unsere Hände, mit einem Wort alles. Zugleich ist es auch die Bitte, dass uns  Christus von allem Bösen bewahren möge. Denken wir daran, dass wir uns in Ehrfurcht bekreuzigen sollen! Dann machen wir vor dem Tabernakel eine Kniebeuge. Damit bekennen wir unseren Glauben an die ständige Anwesenheit Jesu in der Eucharistie.  Eine Anmerkung dazu: Besser ist es nicht gleichzeitig zwei Sachen zu machen – das Bekreuzigen und die Kniebeuge.  Entweder bekreuzige ich mich, oder ich mache eine Kniebeuge. Es ist auch gut die Nachbarn wahrzunehmen, sie anzulächeln, die Hand zu reichen. Wir sind doch eine Familie. In der Kirche gibt es verschiedene  Symbole. Lassen wir uns von  diesen Symbole ansprechen!

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