20. Sonntag im Jahreskreis A Mt 15, 21-28

20. Sonntag A 2014

Einleitung.

Das heutige Evangelium spricht über den Glauben. Jesus sagt zur kanaanischen Frau: Frau,  dein Glaube ist groß. Was du willst, soll geschehen.  Der Glaube dieser Frau, überwindet viele Hindernisse. Der Glaube ist keine einfache Sache. Glauben – das bedeutet nicht philosophieren, sondern das, was wir glauben,  sollen wir auch in unserem Leben verwirklichen. Das geht nicht ohne Opfer und ist also nicht leicht. Viele moderne Menschen von heute meinen, wenn sie mit Glaubensforderungen konfrontiert werden, das sei nicht zeitgemäß. Wir leben heute in einer anderen Zeit. Es ist interessant, dass diese Aussprüche immer dann getan werden, wenn der Glaube ein Opfer verlangt. Es soll uns da  aber klar sein, dass wir den Glauben verlieren, wenn wir für ihn nicht Opfer bringen. Davon spricht das heutige Evangelium.

Predigt

Die Frau, von dem das heutige Evangelium spricht, stammt von einer Region, die bei den Juden einen schlechten Ruf hat. Für sie ist das die Region der Heiden und der Gottlosen. Nun erlaubt sich diese Frau sogar, Jesus zu rufen. Doch vorerst wird sie von Jesus nicht beachtet. Das überrascht uns aber sicherlich, denn Jesus ist ein Mann voll Güte und Liebenswürdigkeit. Aber dieses Nicht-Beachten von Seiten Jesu hat seine besondere Bedeutung.

Die Frau aber lässt nicht locker, sodass ihr Geschrei die Apostel ziemlich nervt. Sie verlangen daher von Jesus, dass er die Bitte der Frau erhöre möge. Jesus schaut darauf die Frau an, aber er handelt hart. Er sagt: Ich bin nur zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel gesandt. Das bedeutet, er sei nur zu den Juden gesandt, also macht er dadurch eine Anspielung auf die Herkunft der Frau.

Auch das hält die Frau nicht davon ab, sie lässt sich nicht so schnell abfertigen. Da wird Jesus noch härter und er sagt: Es ist nicht recht, das Brot den Kindern wegzunehmen und den Hunden vorzuwerfen. Er meint mit den Kindern die Juden und mit den Hunden die Heiden und die Frau verstand sehr gut diese Worte. Wahrscheinlich wären viele an ihrer Stelle beleidigt gewesen und wären weggegangen. Die Frau aber entgegnet zur Überraschung aller: Ja, du hast recht, Herr! Aber selbst die Hunde bekommen von den Brotresten, die vom Tisch ihrer Herren fallen. Das heißt sowohl die Kinder als auch die Hunde bekommen etwas, niemand ist ausgeschlossen. Daraufhin kommt die Belohnung von Jesus. Er sagt zu der Frau: Frau, dein Glaube ist groß. Was du willst, soll geschehen.

Ich fasse kurz nochmals zusammen: Die Frau sorgt sich also nicht, dass Jesus sie nicht beachtet. Sie macht Jesus aufmerksam darauf, dass sie nicht Jüdin ist und er verglich sie mit den Hunden. Das alles hielt diese Frau aus und zum Schluss kommt die Belohnung – die Genesung ihrer Tochter.

Was können wir aus dem heutigen Evangelium lernen? Der Glaube ist keine einfache Sache, er muss anspruchsvollen Prüfungen standhalten. Jesus legt uns Schwierigkeiten und Hindernisse in den Weg, damit unser Glaube stark  und widerstandsfähig wird. Er freut sich darüber, wenn wir auch einige aushalten. Auf unsere Herkunft spielt Jesus nicht an, aber wir müssen mit unserer eigenen Bequemlichkeit kämpfen.  Wichtig ist dazu die Heilige Messe, wo wir Jesu Wort hören und mit ihm ganz enge Gemeinschaft erleben können in der Kommunion und wichtig ist auch das Gebet. Leider gibt es in Europa unendliche viele Menschen, die monatelang nicht in die Messe gehen und auch nicht beten, weil sie scheinbar dafür keine Zeit haben.  Warum haben sie keine Zeit? Sie haben so viele Interessen, so viel Arbeit, so viele Pläne und da bleibt für ein geistliches Leben wirklich keine Zeit.

Doch unser Glaube verlangt, dass wir Gott in unserem Leben an die erste Stelle setzen müssen. Lassen wir uns nicht von den Menschen beeinflussen, die ganz ohne Gott leben, sondern lassen wir unseren Glauben auch nach außen wirken, auch wenn das nicht immer leicht ist. Mögen uns dazu die Beispiele vieler Menschen, die den Glauben lebten, ermuntern. Ich möchte hier ein Beispiel eines berühmten Erfinders anführen, der einen festen Glauben hatte. Sein Glaube war aber nicht ohne Hindernisse, die er mit Gottes Gnade aber überwinden konnte. Bei einem Besuch in Paris bestieg der den Eiffelturm und schrieb folgende ins Gedenkbuch: Herrn Eiffel, dem Ingenieur und Baumeister gehört meine Bewunderung und Achtung. Aber noch eine größere Beweunderung und Achtung gehört Gott, dem Schöpfer des Weltalls.

Immer – zu jeder Zeit müssen Menschen um ihren Glauben kämpfen – so auch heute. Lassen wir uns von unserem Glauben nicht abbringen. Bitten wir den Herrn, er möge unseren Glauben stärken, damit wir einmal das ewige Ziel im Himmel erreichen können.

 

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