2. Adventsonntag A Mk, 1,1-8

2.Adventsonntag A 2014

Johannes der Täufer verkündigte Umkehr und Taufe zur Vergebung der Sünden

Einleitung

Firmen und auch Privatpersonen, die ihre Waren verkaufen wollen, denken sich vielerlei aus, um auf ihre Ware aufmerksam zu machen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Werbung, wie zum Beispiel im Fernsehen, im Radio, aber auch in Zeitungen und Zeitschriften. Spezielle Werbungsfachleute wissen genau, was sie tun müssen, um wirkungsvoll die Menschen anzusprechen. Die Werbung muss zuerst einmal auf die Ware aufmerksam machen und dann die Menschen überzeugen, dass sie diese Waren brauchen und daher auch kaufen.

Predigt

Auch Johannes der Täufer,  von dem im heutigen Evangelium die Rede war, machte auf sich aufmerksam. Er trug ein Gewand aus Kamelhaaren, um die Hüften hatte er einen Ledergurt und er ernährte sich von Heuschrecken und wildem Honig. Wenn man einem solchen Menschen heute auf der Straße begegnen würde, würde man ihn für verrückt, also für einen Narren halten. Aber Johannes der Täufer war nicht nur seltsam, was seine Kleidung betraf, sondern er hat sich auch irgendwie eigenartig benommen. Vielleicht war er unsere Meinung nicht taktisch klug oder diplomatisch. Es lag ihm aber gar nicht am Herzen, dass ihn die Menschen für sein sonderbares Verhalten loben. Er widersetzte sich sogar den Reichen und Frommen. Er stellte sich den Sadduzäern und Pharisäern in den Weg, obwohl diese als besonders angesehen im Volke galten. Johannes erlaubte sich sogar, sie als Schlangenbrut, getünchte Gräber oder Heuchler zu bezeichnen, denn sie waren Menschen, die sich immer wieder auf ihre Abstammung berufen haben. Das alles aber wird ihnen nichts nützen, wenn sie nicht Frucht bringen. Das alles aber den Pharisäern und Sadduzäern zu sagen, war sehr gefährlich und konnte einem Todesurteil gleichen. Johannes aber hatte keine Angst. Er war sehr mutig und hatte keine Furcht, die Wahrheit zu sagen.

Der Aufruf des Johannes ist aber auch heute aktuell. “Tut Buße und bekehrt euch”. Diese Worte sind auch an uns adressiert. Wir müssen aber nicht in Unsicherheit leben wie damals und uns durch prophetische Versprechungen trösten lassen. Für uns hat sich das alles schon erfüllt. Wir wissen auch, wie Johannes sein Leben beendet hat, er wurde geköpft, weil er vieles sagte, was der Gesellschaft von damals nicht passte.

Wahrscheinlich aber würde Johannes seinen Aufruf heute ein bisschen anders formulieren. Vielleicht würde er uns darauf aufmerksam machen, dass wir nicht vergessen sollen, dass wir zu Jesus gehören, dass wir die Welt mit Jesu Augen anschauen sollen. Jesus will in unserem Verhalten und Benehmen anwesend sein. Auch für uns gilt, was Johannes sagt: “Schon hält er  die Schaufel  in der Hand, er wird  die Spreu  vom Weizen trennen  und  den Weizen in seine Scheune bringen.” Wer Johannes Aufruf  nicht annimmt,  ist der Spreu ähnlich. Sie ist nutzlos und wird ins Feuer geworfen.

Was sollen wir aber tun, um Weizen für das Gottesreich zu werden? Vielleicht sagt uns dazu die Adventzeit etwas Wichtiges. Advent ist eine Zeit, in der wir unsere Gedanken und Gefühle, unser Verhalten einmal überdenken sollen. Advent ist eine Zeit, in der uns bewusst werden muss, dass Erfolg nicht das Wichtigste im Leben ist. Advent ist eine Zeit, in der wir den Weg zu Gott wieder neu finden sollen. Advent ist eine Zeit, in der uns in Demut bewusst werden soll, dass wir noch nicht vollkommen sind. Advent ist eine Zeit, wo wir Wege zu unseren Nächsten finden sollen, zu all den Menschen, mit denen wir leben und  arbeiten. Wenn wir uns darum bemühen, wird uns bewusst werden, dass wir als Gläubige glückliche Menschen sind. Und wir sollen auch anderen Menschen den Rat geben, den Advent auf diese Weise zu nützen.

Ein junger Mann stülpte einmal einen groben Leinensack über sein Gewand und ging damit durch die Straßen. Hinten am Rücken hatte er folgende Aufschrift angebracht: “In den Entwicklungsländern sterben die Menschen vor Hunger!” Viele kamen durch diesen originellen Einfall zum Nachdenken. Wenn auch wir mit unserem Verhalten in dieser Adventzeit die Menschen darauf aufmerksam machen,  wie wir diese Zeit sinnvoll gestalten, haben wir viel gemacht. Vielleicht werden sie zu Nachahmern!

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