Taufe des Herrn B Mk 1, 7-11

Im JohTaufe des Herrn 2015- Leben wir durch die Taufe

Einleitung

Wenn wir eine gute Nachricht erhalten, freuen wir uns. Vor Freude klatschen wir in die Hände. Das heutige Evangelium bringt uns so eine gute Nachricht. Es verkündet uns, dass Johannes der Täufer Jesus getauft hat. Bei dieser Taufe am J0rdan öffnete sich der Himmel und der Heilige Geist in der Gestalt einer Taube war zu sehen und die  Stimme des himmlischen Vater war zu hören: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Gefallen gefunden. Vielleicht denken einige von euch: Jesus braucht doch keine Taufe. Wenn er sich aber taufen ließ, so musste das doch ein besonderen Grund dafür haben.

Predigt

Im Johannesevangelium lesen wir, dass Jesus einmal den Pharisäer  Nikodemus, einen führenden Mann unter den Juden über die Taufe erzählte. Unter anderem sagte er zu ihm: “Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder , der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat.”

Gottes Sohn ist Mensch geworden, damit er den Menschen ermöglicht, das ewige Leben zu haben. Die Möglichkeit, das  ewige Lebens zu erlangen, setzt das Sakrament der Taufe voraus. Jesus wollte durch seine Taufe den Menschen die Bedeutung der Taufe vor Augen führen. Er hielt es für  unzureichend,  die Taufe  nur mit  Worten zu erklären. Er selbst ließ  sich also taufen, damit durch diese Tat die Menschen auf die hohe Bedeutung der Taufe aufmerksam werden.  Jesus bewies seine Lehre gerne mit Taten. Jesus sprach oft von der Liebe, aber er sprach nicht nur davon, er hat seine Liebe auch durch seine Taten bewiesen. Bei seiner Taufe zeigte er uns auch, dass wir  bei der Taufe die Gaben des Heiligen Geistes erhalten und es werden auch über uns die Worte des himmlischen Vaters ausgesprochen: “Du bist mein geliebter Sohn, du bist meine geliebte Tochter,  an dir habe ich Gefallen gefunden.”

Wir wollen uns heute besonders daran erinnern, dass auch wir alle einmal getauft wurden. Vor der Taufe hatten wir unser natürliches Leben, dass uns von den Eltern geschenkt wurde. Durch die Taufe haben wir noch ein anderes Leben bekommen, ein übernatürliches Leben. Um wieder zurückzukommen auf Nikodemus, zu ihm sagte Jesus: “Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen.” Darauf fragte ihn Nikodemus: “Wie kann das geschehen? Wie kann ein Mensch, der schon alt ist, geboren werden? Er kann doch nicht in den Schoß seiner Mutter zurückkehren und ein zweites Mal geboren werden.” Jesus antwortete: “Amen, amen, ich sage: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes kommen.”

Diese Worte sagen uns, dass wir durch die Taufe ein zweites Mal geboren werden und durch das Wasser und den Heiligen Geist ein neues Leben empfangen haben. Dadurch wurden wir Söhne und Töchter des himmlischen Vaters. Es ist aber nicht genug, das zu wissen. Es soll uns dieses neue Leben bewusst werden und wir sollen unser ganzes irdisches  Leben danach ausrichten. Das kann auf verschiedene Weise geschehen. Die schönste Anweisung dazu gab uns Jesus, wenn er sagte: “Wie mich der Vater geliebt, so habe ich auch ich euch geliebt. Bleibt in meiner Liebe. Wenn ihr meine Gebote haltet, werdet ihr in meiner Liebe bleiben, so wie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe bleibe. Dies habe ich euch gesagt, damit meine Freude in euch ist und damit eure Freude vollkommen ist.” Daraus können wir erkennen, dass das neue Leben, das wir in der Taufe bekommen haben, in der Liebe zu Gott und in der Einhaltung der Gebote beruht.

Dazu eine Begebenheit aus einer amerikanischen katholischen Zeitschrift:

Der Artikel hatte eine seltsame Überschrift, nämlich “Pater, wir danken Ihnen, dass sie unsere Kinder getauft haben.” Der Artikel handelt von den Eheleuten Frank und Linny. Frank war Katholik und seine Ehefrau war nicht getauft. Sie heirateten zwar in der Kirche, aber nach der Trauung besuchten sie die Kirche nicht mehr. Sie bekamen zwei Kinder, aber sie wurden nicht getauft. Die Kinder gingen nun schon zur Schule, da bekam Frank, der Pilot war, eine neue Stelle in einer anderen Stadt. Ungefähr zwei Wochen bevor sie übersiedelten, dachte Frank plötzlich auch über Religion nach und überlegte und sagte zu seiner Ehefrau:  “Wir haben zwei Kinder, die noch nicht getauft sind und wir ziehen jetzt in eine andere Stadt.” Seine Frau willigte ein, die Kinder doch taufen zu lassen und so telefonierte Frank mit der Pfarre. Der Pfarrer fragte ihn: “Wie alt sind die Kinder?” Er antwortete: “Sie sind schon acht und neun Jahre alt.” Da sagte der Pfarrer: “Ja, ich kann die Kinder taufen, aber zuerst müssen sie gut darauf vorbereitet werden.” Da antwortete Frank: “Wir ziehen aber in zwei Wochen in eine andere Stadt.” Da meinte der Pfarre: “Zwei Wochen sind zu kurz, um die Kinder richtig auf die Taufe vorzubereiten. Lassen Sie Ihre Kinder am neuen Wohnort taufen!” Linny war über diese Aussage beleidigt, aber sie begann am neuen Wohnort die Kirche zu besuchen und war so begeistert, dass sie wenig später zu ihrem Mann sagte: “Ich will Katholikin werden. Was sagst du dazu?” Frank antwortete: “Damit machst du mir eine große Freude.” Bald darauf gingen sie zur Pfarre und sie planten eine gute Tauf-Vorbereitungszeit für die Kinder und auch für die Mutter. Nach Beendigung der Vorbereitung fand die Taufe in einer sehr freudigen Atmosphäre statt. Seit dieser Zeit ist viel mehr Glück in die Familie eingekehrt und die Eheleute sind sich viel näher gekommen. Auch die Kinder wurden gehorsamer und fleißiger. Linny beendete den Zeitungsartikel mit den Worten: “Ich danke dem Priester an unserem ehemaligen Wohnsitz, dass er damals NEIN gesagt hat. Sein NEIN führt die Familie schließlich zu einem wahren christlichen Leben. Wir haben erkannt, dass das Sakrament der Taufe nicht eine Angelegenheit v0n wenigen Minuten sei, sondern dass damit ein ganz neues Leben beginnt, ein Leben in Gottes Liebe und Freude, ein neues Lebensglück.

Ist dieses Ereignis nicht eine Bestätigung, dass die Taufe mehr ist als nur eine Formalität? Danken wir heute dem himmlischen Vater für unsere Taufe und für das neue Leben, dass wir durch unsere Taufe erhalten haben!

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