Von der Würde und den Pflichten des Christen
Wir sind Christen. Schon dieser Name verleiht uns eine besondere Würde. Wir haben diesen Namen nicht von Menschen sagt der heilige Chrisostomus. Niemand sagt: Ich bin ein Petrianer, oder ein Paulianer, sondern wir haben unseren Namen von Jesus von Jesus Christus. Der Name Christ ist hergeleitet von Christus und bezeichnet einen , der der Salbung Christi teilhaftig ist, den Christus heißt ein ,,Gesalbter“ Darum wurden wir in der Taufe gesalbt, um anzudeuten, das wir Christen, Gesalbte des Herrn sind. Alle heiligen Gottes waren stolz auf diesen schönen Namen. Auf die Fragen: Wie heißt du? antworteten mit einer Art Begeisterung: Ich bin ein Christ. Ein hochgestellter Mann, ein treuer Freund Napoleons war tief gesunken im Taumel irdischer Größe. Als aber die Sterbestunde kam, rief er einen Priester und als dieser seine Ermahnung mit den Worten anfing. Mein Herr Graf. da unterbrach ihn der Kranke und sagte zu ihm. Nein lieber Pfarrer, die Titel haben für mich seinen seinen Wert mehr. Ich bewahre und schätze nur den eines Christen. Dadurch dass wir Christen sind , sind wir auch zugleich zur Würde der Kinder Gottes und zu Erben des Himmelreichs erhoben wurde. O wie unendlich hoch haben alle heiligen diese Würde an sich geschäzt. Ludwig der Heilige von Frankreich ward zu Reims zum König gekrönt, dessenungeachtet galt ihm die einfache königl. Hofkapelle zu Poißl wo er die hl.Taufe empfing, weit mehr als der herrliche Tempel zu Rheims , in dem er zum irdischen König gekrönt worden war. Als man ihn um den Grund davon fragte, gab er zur Antwort. Wie? sollte ich den Ort wohl nicht höher schätzen,wo ich die heil heil. Taufe und so nach die Weihe und Würde eines Christen empfing als den, wo mir nur die vergängliche Würde eines irdischen Königs zu Teil wurde. Zu Reims wurde ich nur geschmückt mit der vergänglichen Krone meiner Väter und gesalb zum irdischen Herrscher, zu Poißl aber ward ich geziert mit dem Diadem Jesu Christi und gesalbt mit heiligen Öl der Erlösung zum Kind Gottes. Durch die Krönung zu Reims erhielt ich nur das Recht einen irdischen Thron zu besteigen, dessen Wert und Glanz für mich mit meinem Tod erlischt; durch die Taufe zu Poißl hingegen erhielt ich die Anwartschaft auf den Himmel und das Recht ein Erde Gottes und seiner ewigen unaussprechlichen Herrlichkeit zu sein. Seht ein so großer und mächtiger König hat seine Christenwürde höher geschätzt, als all seine irdische Macht und Herrlichkeit zu sein.
Was würdet ihr von einem Kind sagen, das ein schönes neues Gewand erhalten, sich aber sogleich damit im Kot wälzt? Gewiß ihr würdet darüber bös und ungehalten werden. So auch der himmlische Vater über uns, wenn wir die erhabene Würde des Christen mit Sünden und Lastern beflecken, wenn wir zwar Christen heißen, aber wie Heiden leben. Erkenne deine hohe Würde o Christ ruft uns deshalb der heil. Leo da du nun der göttlichen Natur teilhaftig wurdest, so kehre ja nicht mehr zurück zu deinem frühern niedrigen Wandel. Und der heil. Maximus ruft jedem Christen zu. Betrachte deinen Stand o Christ. Erkenne, wie groß bist du, bedenke aber auch wozu du verpflichtet bist. Antw. Dazu, dass er ein treuer Anhänger und Nachfolger Jesu Christi sei. Als Kind Gottes handle und wandle Gott dem Herrn dankbar sei für die Gnade der Berufung zum Christentums. Der wahre Christ muss ein treuer Anhänger Anhänger und Nachfolger Jesu Christi sein. Wenn du also Christ sein willst , so muss du auch wie Christus leben. Trage doch diesen Namen nicht vergebens. Alexander der Große erfuhr einmal , dass einer von seinen Soldaten mit ihm gleichen sei. Ernsten Tones sprach er daher zu diesem feigen Krieger: Lege entweder deinen Namen ab, oder handle eines Alexanders würdig. Eben diese Forderung stellt auch Christus an uns: Entweder lege deinen christlichen Namen ab, oder handle als Christ. Groß und edel muss der Christ dastehen in Glück und Unglück. Als der Sohn des alten Königs Menedem einst in ein gemeines Haus zu einem Freudenfest geladen wurde, und deswegen den Vater um Erlaubnis hat: so blickte ihn dieser mit königlichem Ernste an, sprechend. Du magst hingen, mein Sohn, aber vergiss nicht, dass du der Sohn eines Königs bist. So ruft uns auch Christus zu: Vergessen nicht ihr Christen, dass ihr Kinder Gottes seid.
Endlich müssen wir Gott dem Herrn auch herzlich danken für die Gnade der Berufung zum christlichen Glauben. Millionen haben das Glück noch nicht , vom Licht des Christentums erleuchtet zu werden. Sie sitzen in den Schatten und Finsternissen des Unglaubens. Dich aber hat er berufen in seine Kirche. Alfons der Weise von Arragonien einer der frömmsten und weisesten Regenten pflegte er zu seinen Freunden und Höflingen zu sagen. Unaufhörlich danke ich meinem Gott nicht dafür, dass ich ein König , sondern dafür dass ich ein Christ bin. Und die heilige Theresa rief noch auf ihrem Sterbebett oftmals. Ich danke dir Herr Himmels und Erde , dass du mich zum Christentum und in deine heil. katholische Kirche berufen hast. Von einem ähnlichen glühenden Dankgefühle sollen wir gegen Gottes unendliche Erbarmungen durchdrungen sein. Kein Tag soll vergehen wo wir Gott nicht für die Gnade der Berufung zum Christentum danken. Gewiss noch niemand hat es in der Stunde des Todes bereut Christ gewesen zu sein.
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