Warum wir die Zeit gewissenhaft benützen sollen?

Warum wir die Zeit gewissenhaft benützen sollen?

Ja wir haben Ursache genug, unsere Lebenstage, gewissenhaft zu benützen, dazu fordert uns auf das Wesen und der Wert der Zeit. Das Zifferblatt der Turmuhr eines Dorfes in Frankreich trägt die merkwürdige Inschrift; Omnes fidae, nulla certa, alle sind uns treu, keine aber ist uns gewiss., das will sagen. Alle Stunden, die das Zifferblatt der Turmuhr enthält alle Stunden des Tages sind uns treu und unser Eigentum, wenn wir sie  benützen  wollen, aber keine ist uns sicher, auch keine dürfen wir mit Bestimmtheit rechnen, und mit diesen wenigen Worten ist so recht einfach  und klar das Wesen, die Beschaffenheit der Zeit dargestellt, die Zeit ist unser und doch unsicher, verlässlich und unverlässlich, getreu und und ungetreu und gerade diese eigentümliche Beschaffenheit der Zeit muss uns mächtig zu treuen Benützung derselben anspornen. Wir müssen also die Zeit gewissenhaft benützen.

1 Weil sie treu ist. Gott hat uns die Zeit für die Ewigkeit gegeben, wir müssen in der Zeit die Ewigkeit finden, durch das Zeitliche zum Ewigen, durch das Irdischen zum Himmlischen gelangen. Daher ist uns die Zeit überall nahe; sie umgibt uns wie der treuste Freund bei Tag und Nacht, sie gibt uns getreulich allen Raum und alle Gelegenheit, um die Aussaat für die Ewigkeit bewerkstelligen zu  können. Sie ist uns von der Wiege bis zum Grabe getreu.  Tage und Jahre kommen und gehen, die Kräfte wachsen und nehmen ab, die Menschen lieben uns heute, morgen hassen sie us, nicht so ist  es bei der Zeit, sie ist uns treu so lange wir leben. Wer kann sagen. Ich habe nicht Zeit gehabt, gottgefällig zu leben, Christus zu finden und ihm ähnlich zu werden? Wahrlich das kann keiner aus uns  sagen, denn die Zeit ist uns treu, und darum wehe uns, wenn wir sie nicht benützen. Am Tage des Gerichtes werden wir keine Entschuldigung  haben, wir werden zum ewigen und allwissenden Richter nicht sagen  können. Herr, wir haben keine Zeit gehabt, um dich in der Kirche zu besuchen, die heiligen Sakramente zu empfangen, unser Heil zu wirken und den  Himmel  zu verdienen. Ó nein der ewige Richter  wird uns treulich zu Gebote standen, wenn wir sie nur hätten benützen wollen. Ja die Zeit ist treu, aber nicht nur deshalb, weil sie uns stets und überall zu Gebote  steht, sondern auch und ganz besonders deswegen, weil sie alles treulich aufbewahrt, was wir ihr anvertrauen, Gutes wie Böses. Nichts , was in der Zeit geschieht , geht verloren, keine Tat, kein Gedanke, keine Absicht, kein Wunsch, kein Seufzer, keine Klage. Alles gräbt sich unauslöslich ein in die Tafeln, in die Bücher der Zeit. Kein Acker bewahrt so treu den Samen, kein treuer Freund bewahrt so getreu die Geheimnisse  des Freundes, wie die Zeit all unser Tun und Lassen, alles  ist eingeschrieben im Buch der Zeit. Welch eine tröstliche Wahrheit  für die Frommen,  die bisher  viel Gutes getan. Aber auch welch eine schreckliche Wahrheit ist dies nicht für die Gottlosen. All ihre bösen Gedanken, Pläne und Handlungen eingeschrieben in das Buch der Zeit. Keine  von ihren bösen Taten geht verloren, und  wenn auch der Böse Gewicht seine Sünden vergisst, die Zeit vergisst ihrer nicht. Welch eine mächtige Aufforderung  ist dies zugleich für uns alle zur treuen Benützung . Aber bei  aller Treue  ist die Zeit  dennoch höchst unsicher. Niemanden weniger trauen als der Zeit, denn sie ist höchst ungewißt . Wer weißt wie lange er  noch leben wir?. Ir können auf kein Jahr, auf keinen Tag, ja auf keine Stunde mit Sicherheit rechnen. Nicht ist ungewisser als die Zeit. Nehmen wir uns ein warnendes Beispiel an dem reichen Mann  im Evangelium, der seine  Scheuern erweiterte , um die Menge  der  Feldfrüchte , die ihm gewachsen waren , unterzubringen, und der  sich für eine lange Zukunft  ein unbändiges und üppiges Leben versprach. Und siehe; Da erging an ihm das Wort  des Herrn. Du Tor. Diese Nacht wird man deine Seele von dir fordern, und was wird es sein, das du bereitet hast? Lk 16,20. Wie oft wurden wir nicht erschüttert, wenn wir lebenskräftige Jünglinge, oder blühende Jungfrauen , plötzlich und gewaltsam vom Tode dahingerafft sahen. Und wir wollten uns auf  die ungewisse Zukunft zu verlassen. Die Zeit ist ungewisst, sie ist aber auch kurz und flüchtig. Blitzesstrahlen gleich sind die einzelnen Augenblicke unseres Lebens Augenblick gehört uns und indem wir dieses sagen, ist er schon wieder verschwunden und zur Vergangenheit geworden. So wollen wir also denn die Zeit  benützen, dazu fordert uns  schon  die Beschaffenheit   der Zeit  auf, da sie so treu und dennoch  so unverlässlich ist,  noch mächtiger aber müssen wir uns  dazu aufgemuntert und ermahnt fühlen, wenn wir den hohen, ja den  unschätzbaren Wert der Zeit  betrachten.

 

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