Christkönigssonntag 2018 – König und Königtum für alle
Einführung
Den letzten Sonntag des Kirchenjahres nennen wir Christkönigssonntag. Zu der Zeit als Nationen an die Spitze ihrer Regierungen Präsidenten und Ministerpräsidenten wählten, gehörten die Titel König, Kaiser und Zar der Vergangenheit an. Papst Pius XI führte durch die Enzyklika Quas Primas am 11. Dezember 1025 für die gesamte Kirche das Fest von Christus dem König ein.
Predigt
Im Laufe der Geschichte starben viele Menschen für diesen König. Einer von denen, die starben, rief laut aus: Es lebe Christus, der König! Er war auch der erste Märtyrer der Zigeuner, der Spanier Ceferino Giménez Malla. Er wurde Anfang August 1936 auf dem Friedhof in Barbastro während des Bürgerkriegs in Spanien erschossen. Er wurde am 4. Mai 1997 von Papst Johannes Paul II seliggesprochen.
Jesus ist ein König ohne Krone auf dem Haupt, ohne königliche Insignien, ohne persönliche Garde und Armee. In seinem Reich spielt das Geld keine Rolle – und doch geht in seinem Reich die Sonne nicht unter. Dieser König lässt sich von seinen Brüder so nennen und auch er redet seine treuen Brüder und Schwestern so an. In seinem Reich spricht man in allen Sprachen. Er ist der Einzige, der ewig ist – und er wird nie der Geschichte angehören. Alle irdischen Titel werden einmal verschwinden. In seinem Reich sind alle gleich. Nur er kann von selbst sagen, dass er der Erste und Letzte ist. Seine Worte sind Wahrheit. ER ist der Weg, die Wahrheit und das Leben. Jesus rief bei seinen Zeitgenossen viele Fragen hervor. Jesus ist der, von dem Simeon schon bei der Darstellung im Tempel sagte: Dieser ist dazu bestimmt,dass in Israel viele durch ihn zu Fall kommen und er wird ein Zeichen sein.
Wir müssen wissen, dass es Wahrheiten gibt, die wir erlernen können. Die Menschen müssen sie beherrschen, wenn sie im Leben gut bestehen wollen. Es gibt auch unfruchtbare Wahrheiten, und es gibt auch Wahrheiten, die die Welt bewegen und sie verändern wollen. Über alle diese Wahrheiten gibt es eine Wahrheit, die mehr ist als die Summe aller Wahrheiten. Diese einzige Wahrheit hat keine Mehrzahl. Wir können sie nicht besitzen oder beherrschen, wir können an ihr teilnehmen, wenn wir sie empfangen. Diese Wahrheit befreit uns. Das ist die Wahrheit Gottes. Diese Wahrheit ist sichtbar erschienen. Das Wort wurde Fleisch und hat unter uns gewohnt. Eines ist sicher, dass Jesus keinem weltlichen König ähnlich ist. Alle Könige sind gestorben und es blieb von ihnen nur Staub und Asche übrig. Jesus, der König ist auch gestorben, aber am dritten Tag ist er auferstanden und wird auf ewig leben – und sein Reich wird auf ewig dauern.
Alexander der Große weinte, weil er den Mond und die Sterne nicht erobern konnte, und die Erde war für ihn zu wenig. Jesus Macht greift über die Sterne hinaus. Es waren Könige, die sich als die Heiligen Könige bezeichneten – aber keiner war Christus ähnlich. Jesus liebt auch jeden Menschen ohne Unterschied. Dem römischen Kaiser Titus gab man den Titel “die Zierde der Menschheit”. Man sagte stets am Ende des Abends, dass er für seine Untertanen nicht Gutes getan hat und sich immer nur beklagte mit den Worten ,, Amici diem perdidi” , das heißt: Freunde, ich vergeudete den Tag. Es gibt nur einen König, der die Zierde der Menschheit ist und das ist Jesus Christus. Er ist der König der Ruhe, der Barmherzigkeit, der Wahrheit und der Liebe. Jesus ist der König eines ungewöhnlichen Reiches. Der Größte in seinem Reich ist der, der die größte Liebe zu Gott hat und die kleinste Liebe zu sich selbst und der, welcher der Demütigste und Opferwilligste ist. Wer Gott dient und dafür sorgt, dass sich sein Reich ausbreite, wer barmherzig und gerecht ist, der ist für ihm im Himmel groß.
Die Dornenkrone von Christus bedeutet mehr als alle goldenen Krone. Diese Krone wurde das Zeichen der Liebe. Sie legten sie auf das Haupt Jesu, um ihn auszulachen. Jesu lädt uns ein, in seinem Reich zu leben. Wenn wir aber in seinem Reich wirklich leben wollen, müssen wir nach seiner Lehre leben. Vergessen wir nicht, Christus ist auch ein gerechter Richter!
Ein Offizier des Kaisers Napoleon verwickelte sich in eine Verschwörung gegen den Herrscher. Die Verschwörung wurde entdeckt und der Offizier wurde zum Tod verurteilt. Eines Tages wurde ihm das Schwert zurückgeben, und er wurde Kaiser Napoleon vorgeführt. Napoleon sagte zu ihm: Kehr zurück zu deinem Regiment. Du hast genug Zeit, um nachzudenken, ob du den Tod durch Erschießung willst oder die Beförderung zum Oberst. Bei einem nächsten Kampf wurde der Offizier in den Range eines Oberst erhoben. Der Kaiser hatte ihn verziehen und er nannte ihn auch persönlich Oberst. Seitdem war er einer der treuesten Offiziere des Kaisers.
Wir zweifeln nicht daran, dass Christus, der König der edelste, barmherzigste König ist – und unvergleichbar mit Napoleon. Wenn wir das Vaterunser-Gebet beten, sprechen wir die Bitte aus, am Reich Gottes teilhaben zu dürfen. Seien wir Christus, dem König treu. Diese Treue lohnt sich. Im Reich Gottes zu leben, das ist das Ziel unseres Lebens. Auch wenn die Welt heute gegenüber Christus, dem König gleichgültig ist, wir bleiben ihm treu. Dazu fordert uns das heutige Fest auf!