1. Adventsonntag C

1. Adventsonntag C 2018

Einführung

Mit dem heutigen ersten Adventsonntag beginnen wir ein neues Kirchenjahr. Jesus spricht zu jemandem, der seine Worte hören will. Heute spricht Jesus auch über das Ende der Welt und zugleich berät er uns, was  wir machen sollen, damit er uns bei seiner zweiten Ankunft vorbereitet findet. Er gibt uns den guten Rat: Wacht und betet.

Predigt

Drei Tage vor dem Vulkanausbruch Nevado del Ruis in Südamerika machten die Medien die Menschen darauf aufmerksam, dass der Vulkan   beginnt, tätig  zu sein. Sie sollen deshalb  nicht in diesem gefährlichen Gebiet bleiben. Obwohl darauf mehrmals hingewiesen wurde, sah keiner die Notwendigkeit dieser Maßnahme.   Das  Ergebnis war, dass mehr als 11 Tausend Menschen ums Leben gekommen sind. Wenn die Einwohner der Stadt Amera vielleicht vorher ein Bild ihrer vernichteten Stadt durch den Vulkanausbruch gesehen hätten, wären sie weggegangen. Sicher sagten viele: Hier habe ich mein Haus, meine Wohnung, mein Auto, ich bin gut eingerichtet. Wie soll ich das alles wegbringen? Und vielleicht ist gar kein Vulkanausbruch. Schlussendlich aber verloren sie viel mehr als Häuser, Möbel, Autos, so viele  verloren ihr Leben.

Heute will uns Jesus über das Ende der Welt berichten. Vielleicht sind auch manche überzeugt davon, dass sie das überhaupt nicht berührt. Aber Jesus spricht auch vom persönlichen Ende jedes Menschen und ich denke, dass das jeden von uns berührt. Er macht uns aufmerksam auf so manches: Gebt acht, damit eure Herzen rein sind und nicht mit Sorgen belastet werden, meidet Völlerei und Trunksucht. Eure Herzen sollen frei für Gott und den Nächsten sein. Worin liegt da aber das Problem? Wir sollen für uns gut sorgen, das bedeutet auch Sorge tragen für ein gutes Ende unserer Lebenszeit. Das lässt sich nur verwirklichen mit Gottes- und Nächstenliebe. Wenn wir unser Leben danach ausrichten, dann kann uns der Tod nicht schaden. Wenn wir aber unser Leben mit Sünden, Egoismus usw. belasten, dann ist der Tod eine Katastrophe.

Jesus sagt zu uns: Erwartet meine Ankunft hoffnungsvoll! Unser Warten ist richtig, fröhlich und hoffnungsvoll, wenn wir beten. Das Gebet hilft, an Gott zu denken und unser Leben zu ändern. Wenn wir wenig oder gar nicht beten, dann sollten wir uns nicht wundern, dass unsere Seele in einem ständigen Todeskampf ist. Oft ist das irdische Ziel viel bedeutender als das Ziel, einmal in der ewigen Heimat zu leben und das Interesse am Heil unser Seele ist nicht interessant.

Die Menschen eilen und hetzen oft bis zur Erschöpfung.  Warum eigentlich? Sie können sich nicht ausruhen. Jesus sagt: Die beste Weise zu ruhen ist das Gebet. Aber die Arbeit ist doch wichtiger und notwendiger als das Gebet? – so könnte jemand einwenden. Ich denke, dass Arbeit und Gebet durchaus auch nebeneinander geschehen kann. Arbeit schließt nicht das Gebet aus, und das Gebet nicht die Arbeit. Gebet bedeutet auch nicht immer viele Worte sagen, man kann sich Gott zuwenden mit wenigen Worten aber mit vollem Herzen. Eine Vorbereitung auf die Begegnung mit Gott ist wichtig, denn wir wissen nicht, wann diese Begegnung stattfindet.

Eine Begebenheit, die sich in der slowakischen Stadt Ruzomberok ereignete, möchte ich Ihnen erzählen:  Ein Auto kam auf dem  Glatteis ins  Schleudern und tötete zwei Frauen, die am Rande der Straße standen. Sie rechneten sicher nicht mit dem Tod. Wenn wir diesen Frauen vor einer Woche  gesagt hätten, dass sie in einer Woche tot sein werden, hätten sie uns das geglaubt?

Wir Menschen sind so: Ich fühle mich gut, ich bin doch ganz gesund! Sind wir uns dessen bewusst, dass sich unsere Erlösung nähert – dass wir einmal vor Gott stehen werden?   Rechnen wir  damit, dass wir einmal vor Gott stehen werden und uns für unsere ganzen Leben verantworten müssen? Vor Gott gibt es  keine Ausrede.

Jesus weiß um unsere Not und macht uns auch darauf aufmerksam.  Wie wenig hören wir aber  auf seine Worte! Wir gehen aus der Kirche heraus, und schon denken wir nicht mehr an das Evangelium. Die Worte von Jesus halten wir nicht für wichtig und verbindlich.  Ganz anders verhielten sich die Heiligen. Sie dankten Jesus für seine Worte und für seinen Tod am  Kreuz. Jesus  hat auch gesagt, dass  Erde und Himmel vergehen werden, aber seine Worte werden nicht vergehen.

Wie gründlich bereiten wir uns auf verschiedene irdische Prüfungen vor und doch handelt es sich da nur um vergängliche Sachen. Um so wichtiger ist es, dass man sich gut auf die ernsthaften und wichtigsten Prüfungen vorbereitet, die für uns entscheidend für die  Ewigkeit sind. Nehmen wir nicht die Worte von Jesus auf die leichte Schulter, denn eine Nachprüfung  ist nicht möglich!

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