Hl.Josaphat, Bischof, Lk 17,26-37

Jesus,der sagte: Und wie es geschah zu den Zeiten Noahs, so wird’s auch geschehen in den Tagen des Menschensohnes, sei mit euch.

Josaphat Kunzewitsch wurde als Iwan Gawrilowitsch Kunzewitsch um 1580 im heutigen Wolodymyr-Wolynskyj in der historischen Region Wolhynien geboren, die als Teil des Großfürstentums Litauen damals in Personalunion mit dem Königreich Polen regiert wurde. Er entstammte einer russisch-orthodoxen Familie und war bereits als Kind unermüdlich im Besuch der kirchenslawischen Gottesdienste, im Erlernen der Gebete und Gesänge; sein Lieblingsaufenthalt wurde das Gotteshaus.

Jesus, du hast für die Einheit gebetet.  Herr,erbarme dich  unser.

Du bist eins mit  dem Vater und mit dem Heiligen Geist. Christus, erbarme dich unser.

Du hast uns  das Mahl der Einheit geschenkt. Herr, erbarme dich unser.

Der Beichtvater Josaphats sagte im Kanonisationsprozess, er habe selbst aus seinem Munde gehört, wie er sagte: „Als ich noch klein war und mit meiner Mutter einmal zur Kirche ging und sie fragte, was das Bild des Gekreuzigten bedeute, und wie die Mutter mich belehrte, kam ein Feuerfunke auf mich zu und drang in mich ein. Die Wirkung war, dass die kirchlichen Gottesdienste meine süßeste Frucht wurden.“[1]

Die verarmten Eltern schickten ihren Sohn zu einem Kaufmann in die Lehre, der ihn gern zu seinem Erben gemacht hätte. Aber seine Berufung führte ihn zu den Mönchen des Basilianerordens in Wilna. 1604 wurde er Mitglied des Klosters der heiligen Trinität, welches dem Orden des heiligen Basilius angehörte, und nahm den Ordensnamen Josaphat an. Als griechisch-katholischer Mönch lebte er in allerstrengster Askese und widmete sich dem Studium der Liturgie und der Kirchenväter. Die Einheit der West- und der Ostkirche unter der Führung des Papstes lag ihm besonders am Herzen. Fünf Jahre nach seinem Eintritt in das Kloster empfing er die Priesterweihe.

Schon bald entdeckte man Josaphats große Begabung zu predigen, was dazu führte, dass er viele Menschen für den Katholizismus begeistern konnte. Durch den großen Andrang, der durch die Begeisterung der Gläubigen für seine Predigten verursacht wurde, musste Josaphat beginnen, seine Predigten auf öffentlichen Plätzen zu halten. Durch diese Begabung gelang es ihm, zum Archimandrit von Wilna erklärt zu werden und man weihte ihn 1617 zum Koadjutor des Bischofs von Polazk.

Seine Spiritualität war ganz und gar ostkirchlich. Das Jesus-Gebet „Jesus, Du Sohn des lebendigen Gottes, erbarme Dich meiner, des Sünders“, war wie das Atmen seiner Seele geworden. Durch sein Vorbild wurde er der Erneuerer seines Ordens. Seine Predigten und Schriften wirkten so für die Wiedervereinigung, dass seine Gegner ihn den „Seelenräuber“ nannten. Unter anderem verfasste er auch einen Katechismus für die Bürger.

Da Jesus Christus für unsere Einheit gebetet hat und  er unser  Mittler beim  Vater  ist, wagen  wir zu beten.

Die Einheit nur im Frieden möglich ist. Um diesen Frieden bitten wir.

Selig, die  eins  sind mit dem Vater und  dem Sohn  und die Herrlichkeit Gottes schauen werden.

 

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