21. Sonntag C im Jahreskreis Lk 13,22-30

 

Jesus, der sagte: Ringt danach durch die enge Tür einzugehen, sei mit euch.

Im heutigen Evangelium fragt jemand besorgt: “Gibt es nur wenige, die gerettet werden?” Heutzutage stellt niemand mehr eine solche Frage, selbst viele Katholiken geben keinen Zweifel daran zu – Gott ist schließlich barmherzig… Wie viele weltliche Lieder hören wir bei den letzten Abschieden singen, in denen “…dass ich dir dort an der Pforte des Himmels sagen werde” oder “wenn die Engel mich zu dir rufen…”

Jesus, du hast uns auf den mühevollen Weg des ewigen Lebens gerufen. Herr,erbarme dich unser. 

Du bist uns den Weg der Entsagung und Buße vorausgegangen. Christus, erbarme dich unser.

Du hast dein Reich allen versprochen, die mit der Last des Lebens dir auf deinem Wege  zu folgen bereit sind. Herr,erbarme dich unser.

Predigt.

Vielleicht zweifelt niemand, der an die Existenz eines Lebens nach dem Tod glaubt, daran, dass jeder Verstorbene automatisch in den Himmel kommen wird. Als ob es keine andere Alternative gäbe. Egal, wie du lebst, egal, was du tust, am Ende erwartet dich der Himmel. Was für ein gefährlicher Fehler! Jeder Mensch sehnt sich nach dem ewigen Leben, aber nicht jeder tut tatsächlich etwas, um diese Sehnsucht zu erfüllen. Es ist, wie wenn wir uns nach einem neuen Haus sehnen, aber keinen Finger rühren wollen, um es zu bauen, und wir uns darauf verlassen, dass unser Nachbar es für uns baut. Aber auch der beste Nachbar unter der Sonne wird das nicht tun. Wir würden es auch nicht für unsere faule Nachbarin tun.

Gott wird uns auch keine Gabe geben, von der er nicht überzeugt ist, dass wir sie suchen. Er kennt uns. Er weiß, wie sehr wir immer noch vom Egoismus geplagt sind und wie wenig wir die Dinge schätzen, die völlig kostenlos sind. Aber die Dinge, für die ich hart gearbeitet habe, von denen ich weiß, wie viel Kraft sie mich gekostet haben – diese Dinge schätze ich und genieße sie. Der Himmel ist kein großer Sitz vor einem Fernsehbildschirm, wo für den gelangweilten Zuschauer nichts gut genug ist. Der Himmel ist Freude und Teilhabe an der Freude Gottes und der Freude der anderen Menschen. Die Freude über das Erreichen eines bewusst gesetzten, anspruchsvollen Ziels. Und die Freude ist umso größer, je größer die Anstrengung ist, das Ziel zu erreichen, und je entschlossener die Anstrengung ist – was nichts wert ist, ist nichts wert.

Der Irrglaube an die Offensichtlichkeit des Heils, der den weltlichen Menschen so sicher ist, hat sich in unsere tschechische Übersetzung des Messbuchs eingeschlichen. Hier, bei den Worten der Transsubstantiation über dem Kelch, hören wir, dass dies das Blut Jesu ist, das für alle vergossen wird. Im Originaltext heißt es jedoch nicht “für alle”, sondern “für viele”. Der Papst hat bereits angeordnet, dass diese falsche Übersetzung von den tschechischen (deutschen und vielen anderen) Bischöfen korrigiert werden muss, damit die Menschen nicht fälschlicherweise hoffen, dass die Erlösung von selbst und ohne menschliches Zutun kommt. Natürlich ist das Opfer Christi von so hohem Wert, dass es alle retten kann – aber nicht alle wollen den Bedingungen zustimmen, die mit der Erlösung verbunden sind. Alle können gerettet werden, aber nicht alle tun etwas für ihre Rettung, nicht alle arbeiten mit Gott an ihrer Rettung zusammen, und so betrifft die Rettung nicht alle, sondern viele.

Mögen wir unter den vielen sein! Eine oberflächliche Bekanntschaft mit dem Herrn Jesus wird niemanden retten: “Denn wir haben mit dir gegessen und getrunken, du hast auf unseren Straßen gelehrt…” – das ist wenig, so wenig wie wenn ein Häuslebauer sich beim Bau eines Hauses damit begnügt, ein paar Mal an einem Baumarkt vorbeizugehen, das ist tragisch wenig; so dass dann nur die Worte bleiben: “Geh weg von mir!” Mögen wir zu denen gehören, die zielstrebig mit Gott das Haus ihres Heils bauen, die sich nach Gottes Gnade sehnen, die ihren Wunsch nach dem Guten durch gute Werke stärken, die ihre Beziehung zu Gott durch Gebet und Teilnahme am Gottesdienst festigen. An den Gott, dem wir in alle Ewigkeit von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen werden.

Gott ruft uns auf,uns für ihn zu entscheiden. Wir antworten ihm, wie es uns Jesus gelehrt hat. 

Als Christen sollen wir in Ordnung und in gegenseitiger Liebe leben. In Christus finden wir die Kraft dazu. Deshalb bitten wir.

Herr, von den Früchten  deiner Schöpfung werden alle satt.

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