Jesus Christus, der bei uns ist in der Not dieser Welt, sei mit euch.
Die heutige Lesung gehört zu den einzigartigen Stellen des Alten Testaments: Sie beschreibt dramatisch die Strafe für Davids Übertretung im Dialog des Propheten Nathan mit David. Wenn der Autor Davids Sünde beschreibt, erwähnt er Gott nicht einmal, der bei all dem anwesend war. Mit größerer Betonung tritt Gott nun aus seiner Verborgenheit hervor. Plötzlich wird das wahre Ausmaß von Davids Tat offenbart: David hat Uria nicht nur seiner Frau und seines Lebens beraubt, sondern auch Gott selbst, den Beschützer der Armen und Geschädigten, verwundet!
Jesus, du hast die Ruhe und Besinnung geliebt und gesucht. Herr, erbarme dich unser.
Du warst bei deinen Aposteln im Sturm auf dem Meer. Christus, erbarme dich unser.
Du hast dem Sturm und dem Meer. Christus, erbarme dich unser. Herr, erbarme dich unser.
In einem meisterhaften Gleichnis, das aufgrund seiner Einfachheit und Aktualität neben dem Gleichnis von Jesus steht, zeigt der Prophet die Schuld Davids auf: Er, ein reicher, hochrangiger König, hat einem armen und kleinen Menschen Unrecht getan, daher ist seine Schuld die ganze größer und die Strafe wird größer sein. Der gewaltsame Tod seiner Familie wird die Strafe sein, weil David „den Herrn verachtete“, weil das Verbrechen gegen Uria ein Verbrechen gegen Gott ist. Das alttestamentliche „Auge um Auge“ wird sich auch an David erfüllen: Was er gesündigt hat, wird er dafür bestraft; wie er Ehebruch begangen hat, so werden auch andere öffentlich Ehebruch gegen ihn begehen.
David verstand das Gleichnis und ihm wurden die Augen geöffnet; er erkannte seine Sünde und bereute sie. Gott vergibt ihm, er muss nicht sterben, aber das Kind, das von Urias Frau geboren wird, muss sterben. David versucht vergeblich, Gott durch Fasten vom beabsichtigten Gericht abzubringen. Das Kind wird wirklich sterben. David rief aus: Ich habe gesündigt und Gott hat mir sofort vergeben, und er hat Saul nicht vergeben. Ist das nicht unfair? War Vergebung nicht zu billig?
Vergessen wir nicht , dass die Vergebung von Gottes Seite eine größere Tat ist als die Erschaffung der Welt. „Gott, du beweist deine Allmacht am meisten, indem du mitfühlend und barmherzig bist“, betet die Kirche. Gottes Vergebung setzt ein Schuldbekenntnis voraus, und das tat David. Allerdings gehören Mut und Großmut zum Beruf. Und David hat das. Es verfärbt nichts, es schleudert nichts heraus. Schlicht, aber mit der vollen Verantwortung für sein Handeln sagt er: „Ich habe gesündigt.“ Wenn Saul es so sagen könnte, würde Gott ihm auch vergeben. Was ist mit uns? Verstecken und beschönigen wir unsere Sünden? Kann ich ihnen ohne Ausreden gestehen?