Einige erkaufen den Himmel.
Unser Leben sagt der heil. Gregor gleicht einem Jahrmarkt: ist der Tag vorüber, so ist keine Zeit mehr zu kaufen. Was sollen wir denn kaufen? Wir sollen vor allem den Himmel kaufen. Wenn man etwas kaufen,erwerben will, muss man etwas dafür dafür hinge ben. So erhält man auch den Himmel nicht umsonst, man muss ihn erkaufen;
a/ durch gute Werke. Der Kaufpreis für den Himmel sind gute Werke., leibliche und geistliche Werke der Barmherzigkeit. Jesus spricht. Macht euch Freunde von dem ungerechten Reichtum , damit sie euch einst ,wenn ihr von innen scheidet, in die ewigen Wohnungen aufnehmen. Er nennt also die guten Werke Freunde, die uns zu dem Himmel verhelfen. Der heilige Chrysostomus sagt: ,, Die Pförtner des Himmels werden diejenigen ohne Schwierigkeit in den Himmel hineinlassen ,die sich der Armen erbarmt haben. Das Himmelreich ist eine Handelsschaft: gib ein Stück Brot, einen Trunk Wasser , und nimm den Himmel dafür: gib weniges und empfange vieles: gib Irdisches und Vergängliches und empfange Himmlisches und Ewiges. So viele Heilige haben sich durch Almosen und gute Werke den Himmel erkauft.
b/ durch andere Verdienste. Nicht alle haben die Möglichkeit den Armen zu helfen, sein Besitz verteilen. Ist auch eine andere Möglichkeit den Himmel zu gewinnen.Wie? Alle Arbeiten aus Liebe zu Gott machen. Gott opfern alle Leiden. In der Gnade Gottes zu leben, deine Arbeiten, deine Werke , deine Leiden Gott zu lieb tun und ertragen. Auch das,was du nicht tun kannst ,oder tun willst,gilt beim Gott. Abraham hat seinen Sohn Isak nicht wirklich geschlachtet: er wollte es aber tun und bei Gott galt es für das Werk. Auf die rechte Meinung kommt alles an. Mit ihr wird alles verdienstlich. Selbst der Schlaf kann es werden. Die gute Meinung heiligt alle unsere Arbeiten, Werken, Leiden. Ein Klosterbruder, der sich viele Jahre mit Verfertigung der Kleider beschäftigte, kam zu Sterben. Da verlangte er noch seine Nähnadel zu sehen., mit der er zu arbeiten pflegte, und bat sie ihm ins Grab mitzugeben. Seht, sprach er, diese Nadel , ich hoffe, sie ist für mich der Schlüssel zum Himmel geworden, denn jeden Stich, den ich damit gemacht habe, pflegte ich Gott und seiner Ehre zu weihen.
Einige reißen den Himmel mit Gewalt an sich.
Von den Tagen Johannes des Täufers an, leidet das Himmelreich Gewalt , uns nur die, welche Gewalt brauchen,reißen es an sich. Diese Gewalt ist notwendig. Wer keinen keinen Eifer hat, wird nie ins Reich Gottes kommen. Die Heiligen haben Gewalt gebraucht. Viele von ihnen haben Vater und Mutter Hab und Gut ,die Heimat und alles verlassen, weil es ihnen hinderlich war zur Erlangung des Himmel reiches. Die heilige Franziska von Chantal, früher verheiratet, fühlte sich von Gott berufen, ins Kloster zu gehen. Ihre Verwandten suchten sie von ihrem Vorhaben abzuhalten, und legten ihr viele Hindernisse in den Weg. Allein vergebens. Da kam noch ein größerer Kampf über sie. So hing sich ihr Sohn an ihren Hals und versuchte sie mit Bitten und Tränen zu bewegen, ihn nicht zu verlassen. Als er mit Bitten nichts ausrichtete, legte er sich über die Türschwelle, über welche die Mutter schreiten musste, um in den Reisewagen zu kommen. Das war wohl derund härteste Schritt, den sie in ihrem Leben machte , aber aus Liebe zu Gott und zu ihrem Heile schritt sie über den lieben Sohn, um den Rufe Gottes zu folgen.
Besonders müssen die Gewohnheitssünder Gewalt brauchen. Diese sind gleichsam mit Ketten an die Sünde gebunden. Sie sind Sklaven der Sünde. Hier rettet nur große Gewalt. Solche Gewalt gebrauchte der heilige Augustin. Er war in die Bande der Unzucht stark verstrickt. Er sah es endlich ein, dass er wenn er nicht verloren geben sollte, Gewalt gebrauchen müsse und er gebrauchte sie. Er rief sich selber zu. Jetzt muss es geschehen, jetzt muss es geschehen. Konnten es diese und jene, warum, sollte ich es nicht auch können? Er zerriss mit Gewalt die sündhafte Bande, die ihn an die Welt und die Sünde fesselten.
So muss jeder,der in den Fesseln der Unzucht liegt, Gewalt brauchen. Bloße Reue, Vorsätze , ja selbst Tränen helfen nicht. Man muss brechen mit der Person,mit der Gelegenheit. Ein solcher muss es machen, wie Karl XII, König von Schweden , der ein leidenschaftlicher Liebhaber des Weines war. Als er einst im Rausche, seine geliebte Mutter , die Königin ,schwer beleidigt hatte, fühlte er darüber nicht bloß Reue, machte er der Mutter das Versprechen, nie mehr Wein zu trinken, und er hielt Wort. Aus Liebe zu Gott und zum Heile seiner Seele muss er entweder die geistigen Getränke ganz meiden, oder wenn er nicht so viel Mut und Kraft besitzt, muss er wenigstens aller Gelegenheit aus dem Wege gehen. Ja, nur die, welche Gewalt brauchen, reißen das Himmelreich an sich.