Wann und wo wird das besondere Gericht gehalten?
Das besondere Gericht wird gleich nach dem Tode des Menschen, in demselben Augenblicke, da seine Seele vom Leibe scheidet, und zwar höchst wahrscheinlich am nämlichen Orte, wo der Ort erfolgt. gehalten.
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Was den Ort des besondern Gerichts betrifft, so ist es die Meinung der Gottesgelehrten, dass dasselbe für jeden Menschen da stattfindet, wo ihn der Tod überrascht: denn da der göttliche Richter überall gegenwärtig ist, so hat er auch überall seinen Richterstuhl. Die Seele darf also keinen weiten Weg machen, um zum Orte des Gerichtes zu gelangen; wo sie aus dem Leibe scheidet, sei es in oder außer dem Bette, zu Hause oder auf dem Felde, zu Land oder zu Wasser, in der Höhe oder in der Tiefe. , da wird sie gerichtet. Der Richterstuhl für Absolon war die Eiche, an welcher er von drei Spießen durchbohrt wurde . Der Richterstuhl für Lots Weib war jene Stelle, wo sie nach Sodoma umschaute und augenblicklich in eine Salzsäule verwandelt wurde. Doch für die Mehrzahl der Menschen wird das Bett der Ort sein, wo sie gerichtet werden. weil ja, die meisten Menschen im Bett sterben. Daher haben viele Heilige das Bett nicht anders als mit Furcht und Zittern bestiegen, den sie dachten: Da, wo ich mich jetzt hinlege, um zu ruhen, ist höchst wahrscheinlich eure Gerichtsstätte sein wird. Da euch der Tod überall überraschen kann, so tut nirgends Böses, kein Plätzchen sei auf der weiten Erde, von dem ihr sagen müsstet. Da habe ich gesündogt , da möchte ich nicht sterben und gerichtet werden. Habt stets Gott vor Augen, und verhaltet euch überall so, dass ihr die Ankunft des göttlichen Richters nicht fürchten dürft. Bei dem besonderen Gerichte, wird die Seele ganz allein vor Jesus erschienen. Wie schrecklich wird es ihr vorkommen, wenn sie sich auf einmal ohne Leib sieht. mit welchem sie eine lange Reihe von Jahren in so inniger Gemeinschft lebte. Die Seele wird ferner getrennt von allen irdischen Gütern, Besitzungen, Geld und Würden. Darum ermahnt Christus. ,, Ihr sollt euch auf Erden keine Schätze sammeln. Der Tod fällt sie wie ein Straßenräuber an, er nimmt ihr alles , was sie von und läßt ihr Nichts als das nackte Leben. Darum ermahnt Christus;,, Ihr sollt euch auch Erden keine Schätze sammeln , wo sie der Rost und die Motten verzehren, und wo sie die Diebe ausgraben und stehlen”. Mt 6,19-20. Die Seele wird auch getrennt von all den Menschen. Verlassen von allen, muss sie allein, ganz allein den schweren Gang in die Ewigkeit machen, und hintreten zum Richterstuhle Gottes. Wie töricht handet der Mensch , wenn er Gott beleidigt Menschen zu liebe , die ihn im Augenblicke des Scheidens alle verlassen. Die Seele muss vor Jesus Christus erscheinen, denn ihm hat der Vater das ganze Gericht übergeben. Jesus war der Seele bis zu ihrem Abscheiden ein Gott der Liebe und Erbarmung, wie ein guter Hirt ging er ihr nach. Ganz anders zeigt sich Jesus jetzt. Gerechtigkeit ohne Erbarmen. Er erscheint als Richter der kein Ansehen kennt, der von jedem unnutzen Worte fordert , der die Macht und den Willen hat, den unbussbertigen Sünder zu verdammen. Als sich Joseph in Ägypten seinen Brüdern zu erkennen gab, und sprach. Ich bin Joseph , den ihr verkauft habt- da fuhr solch ein Schrecken in ihre Glieder, dass sie wie versteinert da standen und keinen Laut hervorbringen konnten. Da könnt ihr urteilen, welche Angst, welche Schrecken sich der schuldbewußten Seele bemächtigen wird , wenn sie sich auf einmal in die Gegenwart des ernzürnten Richters versetzt sieht. O bemühen wir uns , dass wir uns jetzt die Liebe und Gnade Jesu durch treue Nachfolge erwerben,damit wir einst mit Zuversicht vor seinem Richterstuhl erscheinen können.
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