Allerheiligen Mt 5,1-12

Jesus, der sagte, selig,  der reines  Herzens  sind, denn  sie werden Gottes Kinder heißen,er sei mit euch.

Einführung

Wir haben  uns beim heutigen Allerheiligenfest versammelt. Wir kennen die Namen  einiger aus  dem Kirchenkalender, aus  ihren Biografien, aus frommen  Legenden. Das sind  diejenigen, die  vor uns  gelebt  haben. Und  wie  kennen wir  zeitgenössische  Heilige unter uns?  Was charakterisiert die Heiligen von heute?

Jesus, du  hast uns  geheiligt durch   deinen  Tod.Herr, erbarme dich unser.

 Du hast  uns  dein   göttliches  mitgeteilt. Christus, erbarme   dich unser.

Du  willst uns  vollenden in  ewigem  Leben.  Herr, erbarme dich unser. 

Die Heiligen von heute tun nichts Außergewöhnliches, aber alles was  sie tun, tun sie außergewöhnlich gut. Sie leben den Alltag, aber mit  ungewöhnlicher Liebe. Sie sind sehr kritisch zu sich selbst, aber sehr nett  und freundlich  zu anderen.Wir haben oft gehört, dass die Heiligen, für uns  ein Vorbild des christlichen Lebens sind. Damit  können wir zustimmen. Gleichzeitig provoziert uns die Frage. Wie sollen  wir  den Heiligen  aus der Vergangenheit folgen? Wir wissen zum Beispiel, der heilige Franz von Assisi hat seine Arbeit  aufgegeben, wandelte durch das  Land  und um das  Essen  gebettelt  hat. Heute  würden die Menschen uns  als arbeitsvermeindende Elemente angesehen. Oder, der heilige Antonius lebte  als  Einsiedler  in der Wüste. Wir würden heute  überhaupt als Vagabunden und verdächtige  Individuen  betrachtet.Die heilige Theresia  von Avila  gründete Klöster. Wo können  wir  jetzt einen Ort   finden, an dem unsere  frommen  Mädchen  Klöster  errichten könnten? Und  so  können wir  leicht den Schluss  ziehen, dass es einfach  unmöglich  ist ,nach  dem  Muster  der Heiligen der Vergangenheit zu leben. Jeder  Mensch  lebt und handelt  im Geist  und Umwelt seiner Zeit. Natürlich  können wir  heute nicht  im Geiste des Mittelalters   oder einer  anderen  Zeit  leben oder uns kleiden. Aber worauf  kommt es an?  Wir sollen und können   auf die heutige  Weise  leben. Wie kennen wir  die  Heiligen  unter uns?  Es sind  vor allem die Menschen, die Christus  im Geist und  in der  Umwelt  von heute  nachfolgen. Die Heiligen  unter uns  sind nicht  durch  exzentrische Kleidung, Frisur, provokatives  Verhalten, oder durch Verwenden frommen Redewendungen auffällig. Wenn die Heiligen  schon  unter uns  auffällig sind, dann durch  Freundlichkeit  gegenüber  anderen, durch  Gewissenhaftigkeit  bei  der Arbeit. Sie  sind  zuverlässig. Sie  reden  nicht  zu viel über  Gott,  aber desto  mehr sie reden mit  Gott über die  Menschen . Sie wissen, warum sie  an Gott glauben und  können  auf  allgemene  Einwände gegen  den  Glauben reagieren. Der Heilige von heute  löst den täglichen Ärger  mit Frieden, ohne Zorn. Der Heilige von heute weiß, dass bei allen Ereignissen der Welt guter Gott ist der auch das Böse zum Guten wenden kann. Er kritisiert die Menschen um sich nicht. Er verurteilt sie nicht, sondern versucht  sie zu verstehen und ihnen zu helfen. Wenn er über etwas redet, redet  er nie, nur darum, damit die Rede nicht stehe. Er verspricht  nichts, von dem er  weiß, dass er es nicht  erfüllen kann. Vor seinen Mitmenschen rühmt er sich nicht und bemüht sich so wenig  wie möglich ist, über  sich selbst zu reden. Als ihm  jemand  einen  Fehler  vorwirft, denkt nach, wie er  ihn beheben kann, damit  er  keinen  schlechten Eindruck  hinterlässt. Er drängt niemandem seine  Meinung  auf.  Er wirkt  auf seine Nächsten  durch sein Beispiel, durch seine Persönlichkeit. Jeden Tag bemüht  er sich, eine bessere  Form von Menschen und Christ zu  schaffen. Das Wichtigste habe  ich noch  nicht  gesagt. Wissen  sie, was das  letzte Erkennungszeichen der Heiligen  unter uns ist? Viele Menschen haben diese  Grundsätze akzeptiert, aber es gelingt ihnen nicht, immer und überall  zu bewahren. Sie  stolpern immer, noch , sie irren sich. Aber was ist wesentlich   , sie machen   aus ihren Stürzen  keine Tragödie. Sie wissen genau, dass Heiligkeit in  einem  ständigen  Anfangen  besteht, Wir  wissen, dass  selbst die  größten Heiligen, begnadigte Sünder  sind, also  die Menschen  wie wir. Im Streben nach  Heiligkeit dürfen wir  nicht eklig werden. Wir müssen immer beginnen. Die Botschaft des heutigen Festes ist: Die Heiligen  wurden Heiligen  nicht darum, weil sie  nie gesündigt  haben, sondern darum, weil  sie nach dem  Sturz  immer  zu  einem  Leben aufgestiegen   sind, zu einem  neuen freudigen  Leben nach  Gottes  Willen. Alle Heiligen Gottes fürbitten bei Gott für uns. 

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