Dienstag der 2.Adventwoche Mt 18,12-14
Jesus, der sagte:Den des Menschen Sohn ist gekommen, selig zu machen, das verloren ist,er sei mit euch.
Der gute Hirt lässt die neunundneuzig Schafe in der Wüste, denn er hat es gleich bemerkt, dass ihm ein Schäflein fehlt Er hat sie alle gezählt und kennt jedes mit Namen .Das ist Gottes Allwisenheit, der kein einziger Fehltritt entgehen kann. Und sein Herz ist so weit, dass er jedem einzelnen so große Lieben zu erweisen, dass es scheinen möchte , als wäre nur dieses eine da und kümmere er sich um die übrigen gar nicht weiter.
Jesus, du suchst diejenige, die verloren sind. Herr, erbarme dich unser.
Du zeigst uns den Weg zum barmherzigen Vater. Christus erbarme dich unser.
Du bist gekommen, alle Menschen zu retten. Herr, erbarme dich unser.
Das Verlassen der neunundneunzig hat noch weitere lehrreiche Bedeutung . Es zeigt an 1.Herabsteigen Jesu vom Himmel, wo er die Scharen der Engel, diese nichtverirrten Gottesschäflein, zurüließ, um dem einen verirrten , dem Menschengeschlechte, nachzugeben. Nicht aufgesucht hat er die verworfenen Geister, dem suchen kann man nur, was in der Irre geht. Was schon in den Abgrund gefallen ist, wird aufgegeben als unrettbar- unerlösbar. Wenn es ferner heißt,dass Engel das Wort ,,Wüste” nicht gepreßt, sondern nur als desertum, als menschenleerer Ort und gewöhnlicher guter Weideplatz gedeutet werden. 2. Die besondere Mühe, die sich Gott um die Sünder gibt. Während Gott gar häufig die frommen Seelen, die im Guten schon erstarkt sind, nur auf so unscheinbare Weise leitet,dass es fast scheinen müchte,er habe sie ganz sich selbst überlassen drängt die Gnade oft von allen Seiten an den Sünder herandamit auch er sich endlich ergebe. Jenes Verlassen lässt sich aber 3.auch anwenden auf jene eiteln Scheingerechten, die trotz ihrer Bosheit sich doch für treue Schafe hielten und es dem Herrn verargern wollten, dass er nicht mit ihnen, sondern mit den Sündern sich abgebe. Diese und alle jene hoffärtigen Seele, welche auf ihre Rechtschaffenheit pochend, keines Erbarmens zu bedürfen glauben, werden denn auch vom Herrn verlassen der sich dafür den bußfertigen Sündern zuwendet. Ach dass es unter uns Sündern der verhärteten so viele, der wahrhaft bußfertigen hingegen so wenige gibt, dass Jesus sie neunundneunzig zu eins ins Verhältnis setzt.
Da wir den Herrn erwarten, wenn er wiederkommt, laßt uns beten, wie er selbst uns zu beten gelehrt hat.
Die Ewigkeit, die wir erwarten, wird eine Ewigkeit des Friedens sein. Deshalb bitten wir.
Selig, die mit dem Herrn eingehn können in sein Reich, wenn er wiederkommt.
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